Wir bauten unsere eigene Kaugummifabrik von Grund auf neu auf
Gründer im Interview: True Gum
True. ApS
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Wie seid ihr auf die Idee mit euren Kaugummis gekommen?
Die Idee, einen kunststofffreien Kaugummi herzustellen, entstand während einer Dinnerparty, als ich einem meiner Mitbegründer, Morten, einen Kaugummi anbot. Wir waren beide regelmäßige "Kauer" und kauten mehrmals am Tag Kaugummi, aber es fiel uns auf, dass wir eigentlich keine Ahnung davon hatten, was in einem Kaugummi drin ist. Und der grünlich-neonfarbene Kaugummi, auf dem wir kauten, stand plötzlich in krassem Gegensatz zu der gesunden Bio-Mahlzeit, die wir gerade zubereitet hatten, so dass wir beschlossen, dies zu untersuchen. Nach ein paar schnellen Google-Suchen erfuhren wir, dass konventioneller Kaugummi auf einer synthetischen Plastikbasis hergestellt wird, die viele der gleichen Inhaltsstoffe enthält, die man in Plastikflaschen, Klebstoff und Gummireifen findet. Plötzlich verstanden wir, warum Kaugummi nicht abgebaut wird, wenn er auf einer Straße oder in der Natur endet. Nicht gerade etwas, auf dem wir weiter kauen wollten. Aber wir wollten unsere Kaugummi-Gewohnheiten nicht aufgeben, also beschlossen wir, unseren eigenen Kaugummi herzustellen. Mehr als eineinhalb Jahre später, und nach unzähligen Stunden und fehlgeschlagenen Versuchen in der heimischen Küche, waren die Rezepte endlich fertig und True Gum wurde Realität.
Wie lange hat die Entwicklung gedauert und was waren die herbsten Rückschläge?
Der Entwicklungsprozess dauerte etwa 18 Monate von der ersten Idee bis zur ersten Version von True Gum, die in die Regale kam. Es gab tonnenweise Rückschläge während dieses Prozesses und in den ersten Monaten - wir haben alles „on the go“ gelernt, und die Entwicklung und Herstellung von Kaugummi ist alles andere als einfach. Die gravierendsten Herausforderungen, die wir erlebt haben, betrafen die Produktion. Die Entwicklung einer völlig neuen Art von Kaugummi war sogar noch schwieriger, als wir es erwartet hatten. Die meisten etablierten und neueren Marken kaufen heute ihre Produkte von externen Partnern aus dem Regal, aber um Qualität und kontinuierliche Innovation zu gewährleisten, bauten wir unsere eigene Kaugummifabrik von Grund auf neu auf, so dass wir nahe am wichtigsten Prozess, der Herstellung des Kaugummis, bleiben konnten. Am Anfang arbeiteten wir mit älteren Maschinen, die ständig ausfielen, was bedeutete, dass wir unsere gesamte Zeit mit der Produktion von Kaugummi sehr manuell verbringen mussten, was uns keine Zeit für Verkauf und Marketing ließ.
Wie war das erste Feedback vom Markt?
Das erste Feedback war eigentlich sehr gut. Unsere ersten Kunden waren begeistert, dass sie eine neue Art von Kaugummi kaufen konnten, das kunststofffrei, auf Pflanzenbasis und biologisch abbaubar ist. Natürlich haben wir auch viel Feedback sowohl zur Textur als auch zum Geschmack erhalten, das schnell umgesetzt wurde. Die Herstellung des perfekten Kaugummis ist natürlich schwierig, da die Menschen unterschiedliche Meinungen haben, aber ich glaube fest daran, dass wir heute den weltbesten natürlichen Kaugummi anbieten, der ohne unnötige künstliche Inhaltsstoffe hergestellt wird.
Habt ihr euch den Markt so vorgestellt? Welche Besonderheiten hattet ihr zu meistern?
Keiner von uns kommt aus dem Kaugummi- oder Einzelhandelsbereich, also mussten wir uns im Handumdrehen einen eigenen Werkzeugkasten aufbauen. Manchmal kann es von Vorteil sein, ein Außenseiter in einer Branche zu sein, da man alles mit neuen Augen betrachtet. Wir mussten jedoch schnell die Dynamik verstehen, die mit einem schlanken und flexiblen Produktionsaufbau, der Prognose, dem Einkauf, der Planung und der engen Zusammenarbeit mit großen und internationalen Einzelhandelspartnern verbunden ist. Bis jetzt ist alles wirklich gut gelaufen, und alle unsere Partner sind gemeinsam mit uns der Meinung, dass pflanzliche Lebensmittel ein zunehmend wichtiger Teil der Lebensmittelindustrie der Zukunft sind und sein werden. Und nachhaltiges Kaugummi spielt bei diesem Übergang eine wichtige Rolle und bietet den Verbrauchern eine innovative Alternative in den Süßwarenregalen und an den Kassenständen.
Würdet ihr es wieder tun?
Ich würde es auf jeden Fall tun. Wir haben in so kurzer Zeit so viel Wichtiges gelernt, dass es beim nächsten Mal nur noch besser werden kann!
Was gebt ihr neuen Start-ups mit auf den Weg?
1) Testet, testet, testet. Sitzt nicht herum und wartet auf Perfektion. Lernt Sie vom Markt und gestaltet ihn mit. Das klingt einfach, aber so viele Leute halten sich noch zurück. Ich hätte unseren Kaugummi viel früher auf den Markt gebracht, wenn ich es nochmal machen könnte.
2) Bleibt bei eurem Kerngeschäft und errer Idee, zumindest in der Anfangszeit. Erweitert eure Tätigkeitsbereiche nicht mit zu vielen Ideen und Angeboten. Macht nur wenige Dinge, aber macht die richtig gut -später könnt ihr immer noch euren Geschäftsbereich erweitern.
3) Sorgt dafür, dass die soziale Dynamik innerhalb eures Teams gut funktioniert. Viele Gründungsteams scheitern, weil sich die sozialen Beziehungen verschlechtern, wenn es schwierig wird. Das klingt selbstverständlich, aber euer Team ist das wichtigste. Sprecht über die Höhen und Tiefen und stellt sicher, dass innerhalb des Gründerteams volle Transparenz herrscht, sowohl auf beruflicher als auch auf privater Ebene.
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