Unilever stoppt US-Werbung bei Facebook und Twitter
Sein US-Werbebudget will Unilever indes nicht kürzen, die geplanten Ausgaben sollen nun auf andere Unternehmen verteilt werden
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Der niederländisch-britische Konzern begründete seine Entscheidung mit der Verantwortung der Unternehmen im Umgang mit kontroversen Beiträgen im Netz - speziell angesichts der angespannten politischen Atmosphäre in den USA. Facebook und Twitter müssten mehr tun, besonders bei Hasskommentaren und spalterischen Beiträgen während des US-Wahlkampfes. Sein US-Werbebudget will Unilever indes nicht kürzen, die geplanten Ausgaben sollen nun auf andere Unternehmen verteilt werden. Facebook und Twitter äußerten sich zunächst nicht.
US-Bürgerrechtsorganisationen hatten Firmen in der vergangenen Woche zu dem Boykott gegen Facebook aufgerufen. So soll der Konzern an einer empfindlichen Stelle getroffen werden - Facebook macht fast seinen ganzen Umsatz mit Werbeerlösen. Die US-Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt hat die Kritik an Facebook, zu nachlässig mit kontroversen Beiträgen umzugehen, wieder stark aufflammen lassen.
Dazu trug auch Konzernchef Mark Zuckerberg wesentlich bei, der sich weigerte, gegen umstrittene Aussagen von US-Präsident Donald Trump einzuschreiten. Dafür gab es sogar Kritik von eigenen Mitarbeitern.
Zuvor hatten sich bereits etliche andere Unternehmen, darunter der US-Mobilfunk-Gigant Verizon und die bekannten Outdoor-Marken The North Face und Patagonia der Initiative #StopHateForProfit angeschlossen. Unilever - dessen Eiscreme-Marke Ben & Jerry's ebenfalls schon mit dabei war - geht nun aber noch einen Schritt weiter - denn eigentlich ging es bei der Aktion zunächst nur um einen Werbe-Boykott im Juli. An der Börse gerieten Facebook und Twitter nach der Mitteilung des Konsumgüterkonzerns stark unter Druck./hbr/mis (dpa)
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