Weinexporte 2020 ausgebremst

Strafzollbedingte Verteuerung hemmt US-Export

02.03.2021 - Deutschland

Strafzölle in den USA und die weltweite Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr in vielen Auslandsmärkten für deutliche Rückgänge bei den Ausfuhren deutscher Weine gesorgt.

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, verringerte sich im Vergleich zu 2019 sowohl die exportierte Weinmenge als auch ihr Wert um jeweils neun Prozent auf 953.000 Hektoliter und 277 Millionen Euro. Allerdings gab es innerhalb der einzelnen Exportmärkte sehr große Unterschiede mit Gewinnern und Verlierern.

Strafzollbedingte Verteuerung hemmt US-Export

So hatten die deutschen Weinerzeuger in ihrem wichtigsten Exportmarkt USA aufgrund der Strafzölle im vergangenen Jahr einen Wertverlust von 19 Prozent beziehungsweise zwölf Millionen Euro zu verkraften. Dies entspricht allein 42 Prozent des weltweiten Umsatzrückgangs im Deutschweinexport. Das Minus bei den ausgeführten Weinmengen in die Vereinigten Staaten ist mit sechs Prozent (9.000 Hektoliter) vergleichsweise moderat ausgefallen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Marktbeteiligten auf beiden Seiten des Atlantiks einen Teil der 25-prozentigen, strafzollbedingten Verteuerung aufgefangen haben.

Vermutlich coronabedingt waren die negativen Vorzeichen bei den Exporterlösen mit deutschen Weinen in so wichtigen Auslandsmärkten wie etwa den Niederlanden (minus fünf Prozent), China (minus drei Prozent) oder Kanada (minus neun Prozent).

Ausfuhren in skandinavischen Länder positiv

Dafür entwickelten sich die Weinausfuhren in die skandinavischen Länder sehr positiv. An der Spitze steht hier Norwegen, das mit einem Zuwachs von 26 Prozent im Exportwert und 40 Prozent im Absatz seinen zweiten Platz im Ranking der Weinexportmärkte festigte. Schweden steht nach einem Plus von drei Prozent im Exportwert weiterhin auf dem sechsten Rang und Finnland ist mit einem Zuwachs von 14 Prozent auf Platz acht vorgerückt. In Dänemark haben die deutschen Weine eine besonders große Wertsteigerung von 30 Prozent erfahren.

Beilegung des Subventionsstreit brächte Zuversicht

Angesichts der erstklassigen Weinqualitäten, die hierzulande auch im vergangenen Jahr wieder eingebracht werden konnten, ist DWI-Geschäftsführerin Monika Reule zuversichtlich, dass sich die deutschen Weinexporte wieder positiv entwickeln werden, wenn der Subventionsstreit zwischen der EU und den USA beigelegt werden kann und die Corona-Pandemie überwunden ist.

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