Agri Terra wird zum größten Tomatenproduzenten Paraguays

13.04.2021 - Deutschland

Im Jahr 2017 erweiterte die Agri Terra Gruppe ihr Portfolio um einen weiteren Geschäftsbereich: Mit dem Aufbau von High-Tech Gewächshäusern baute das Unternehmen seine Expertise im Obst- und Gemüseanbau weiter aus. Mittlerweile wurde der Komplex nahe der Hauptstadt Asunción zum größten seiner Art in ganz Paraguay. Die bereits teilweise in Betrieb genommene Anlage wird nach endgültiger Fertigstellung Ende 2021 eine Kapazität von 8,3 Mio. kg an Tomaten aufweisen und damit zum größten Produzenten im Land avancieren. Agri Terra denkt jedoch bereits an Verdopplung der Kapazitäten, da ein Ende der Nachfrage kaum abzusehen ist. Im Segment der roten und gelben Paprika wurde Agri Terra bereits im Vorjahr zum größten Produzenten des südamerikanischen Landes.

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Auch bei Erdbeeren zur Nr. 1 in Paraguay

Erst kürzlich hat das Unternehmen weitere Landflächen erworben, auf denen ein imposanter Gewächshauskomplex für den Anbau von Erdbeeren geplant ist. Mit einer angestrebten Kapazität von 4.000 Tonnen (vier Millionen kg) würde die aktuelle Gesamtproduktion des Landes verdoppelt werden. Doch das ambitionierte Vorhaben hat System: während die paraguayische Produktion nur während vier Monaten des Jahres Ernten und damit Angebot beschert, wird Agri Terra auf den anti-zyklischen Anbau in Gewächshäusern setzen und Ernten hauptsächlich während der acht Monate auf den Markt bringen, in denen es in Paraguay sonst gar kein Angebot gibt. Dabei ist zu beachten, dass importierte Erdbeeren aus den Nachbarländern nur in minderer Qualität (bedingt durch recht lange Transportwege) und zu überhöhten Preisen zur Verfügung stehen. Während acht Monaten im Jahr würde das Münchner Unternehmen also zum Quasi-Monopolisten auf dem paraguayischen Erdbeermarkt werden. Dabei ist auch die eigene Weiterverarbeitung im Rahmen des Konzerns geplant.

"Frische Erdbeeren sind in Paraguay sehr beliebt. Wir beabsichtigen mit der geplanten Anlage in Nueva Italia, wo wir ja bereits anderweitig aktiv sind, zunächst ca. 135.000 m2 Pflanzfläche in Gewächshäusern anzulegen, mit denen wir im sogenannten Pyramidensystem leicht bis zu 4.000 Tonnen pro Jahr werden ernten können. Wenn unsere nachgelagerte Weiterverarbeitung fertiggestellt wird, können wir diese Kapazitäten noch erhöhen. Gefrorene Erdbeeren eignen sich hervorragend für den weltweiten Export, während Erdbeersaft besonders in Mischsäften zum Einsatz kommt. Aber auch Marmelade und Nachtischsoßen stehen auf unserer Liste", erklärt Geschäftsführer Carsten Pfau. Abnehmer wie Super- und Wochenmärkte, Restaurants, Bäckereien und Hotels stehen ohnehin bereits Schlange, um sich Kontingente der zukünftigen Erdbeerproduktion zu sichern. Darunter finden sich auch die gruppeneigenen Supermärkte "Granja Direkt", die eine besondere Ausrichtung auf frisches Obst und Gemüse in den Vordergrund stellen und eine grundsätzliche Biostrategie fahren. "Wir sehen tatsächlich keinerlei Probleme, die gesamte Produktion abzusetzen", so Pfau abschließend.

Internationale Investorenbeteiligung

Wie bereits der Gewächshauskomplex für Tomaten und Paprika, so wird auch die Erdbeeranlage des Unternehmens ohne Schulden finanziert. "Wir gehen unseren Weg, einzig und allein auf Eigenkapital zu setzen, konsequent weiter, Niedrigzinsphase hin- oder her", so die kategorische Antwort von Carsten Pfau auf die Frage nach Fremdkapital und Kreditfinanzierung. Neben Eigenmitteln des Unternehmens werden auch hier wieder ausgesuchte Investoren die Finanzierung darstellen. Insbesondere Anleger aus den USA, aber auch aus Kanada, Deutschland und der Schweiz haben sich bereits engagiert. Von geplanten 52 Einheiten waren Stand März bereits 31 vergeben, und eine lange Liste mit weiteren Interessenten deutet auf baldigen Ausverkauf hin. "In den vergangenen Jahren waren unsere Investitionsangebote immer sehr schnell ausgeschöpft, die Nachfrage nach produktiven Sachwerten weitab der USA und Europa ist ungebrochen", so Pfau. Insbesondere die Covid-Krise hat bewiesen wie sicher landwirtschaftliche Investitionen sind - essen und trinken müssen die Leute eben immer.

Beim Anbau von Zitrusfrüchten verharrt die Unternehmensgruppe jedoch noch immer auf Platz Drei. Nachdem nun aber bereits die vierte Orangenplantage entwickelt wird, wurde der Abstand zu den bisherigen Platzhirschen im Land deutlich verringert. "Nach Fertigstellung unserer Fabrik für Orangensaftkonzentrat werden wir beim Orangenanbau nochmals nachlegen und dann sicherlich auch hier schon bald Platz Eins einnehmen" so Carsten Pfau selbstbewusst. Das Ziel, Paraguay wieder zu einem Orangenexporteur zu machen, ist dank Agri Terra dagegen bereits in greifbare Nähe gerückt.

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