Mehr Lebensmittel mit Ohne-Gentechnik-Siegel verkauft
Rund 12,6 Milliarden Euro, gut 12 Prozent mehr als im Vorjahr, haben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland 2020 für Waren mit Ohne-Gentechnik-Siegel ausgegeben.
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Das teilte der für das Siegel zuständige Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) am Mittwoch mit. "Der Marktanteil von "Ohne Gentechnik" bei Lebensmitteln beträgt damit rund 5,4 Prozent", hieß es. Von 2018 auf 2019 stieg der Umsatz den Angaben zufolge noch um 15 Prozent.
Der Verband setzt sich zudem dafür ein, dass auch neuere Gentechnikverfahren wie die sogenannte Genschere (CRISPR) als Gentechnik gelten und so entsprechend gekennzeichnet werden können.
Derzeit wird eine Studie der EU-Kommission erwartet, die sich mit der Regulierung neuer Gentechnikverfahren beschäftigt.
Am Mittwoch wurde ein Positionspapier von insgesamt 94 Organisationen aus Bereichen wie Umweltschutz, Kirchen, Verbraucherschutz und Landwirtschaft veröffentlicht, das die Bundesregierung dazu auffordert, Gentechnik auch in Zukunft strikt zu regulieren. "Es steht viel auf dem Spiel. Wenn die neue Gentechnik nicht wie bisher reguliert wird, ist die Freiheit bedroht, gentechnikfreie Lebensmittel zu erzeugen und zu wählen", sagte Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR) laut Mitteilung.
2018 hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass neue Techniken wie die Genschere auch als Gentechnik gelten und damit entsprechend streng reguliert sind. Ob diese Gleichsetzung zeitgemäß ist, ist jedoch umstritten.
Vertreter der Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen sprachen sich ebenfalls für eine strikte Regulierung von Gentechnik aus. "Die Erzeugung gentechnikfreier Lebensmittel darf auf keinen Fall gefährdet werden", teilte etwa der Abgeordnete Carsten Träger (SPD) mit. Harald Ebner von den Grünen sprach davon, dass die Wahlfreiheit, gentechnikfreie Produkte zu kaufen, auch in Zukunft geschützt bleiben müsse./mjm/DP/nas
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