VKI: 113 Milchprodukte im Tests – mehrheitlich gute Qualität
Abstriche gab es bei Butter- und Sauermilchprodukten sowie bei Skyr
Bild von Matěj Vrtil auf Pixabay
Bei zwei Skyr-Produkten, die aus einer deutschen Molkerei stammen (Spar Skyr, Exquisa), konnten keine Lebendkeime nachgewiesen werden. Da die dafür verwendete Milch erhitzt wurde, kann dies auch gar nicht der Fall sein. Dieser Umstand wurde allerdings auf der Verpackung nicht kenntlich gemacht. Deutlich zu wenige Bakterien steckten darüber hinaus in den drei Buttermilch-Produkten von „Alpengut“, „OM“ sowie „Ein gutes Stück Heimat“. All diese Produkte erhielten daher eine „nicht zufriedenstellende“ Beurteilung.
„Neben der Keimzahl sind aber auch noch andere Faktoren für die Qualität von Milchprodukten entscheidend“, erklärt VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. „Einer dieser Faktoren ist der NOVA-Score, der den Verarbeitungsgrad bei Lebensmitteln beschreibt. Der Grad der Verarbeitung ist insofern relevant, da er sich Studien zufolge stark auf die Gesundheit auswirken kann.“ Der NOVA-Score ordnet Lebensmittel in vier Kategorien – von unverarbeitet bzw. minimal verarbeitet bis hin zu ultrahochverarbeitet. Ultrahochverarbeitete Lebensmittel der Gruppe 4 zeichnen sich durch lange Zutatenlisten und Zusatzstoffe wie Aromen oder künstliche Süßstoffe aus. „Deren Anteil sollte in der täglichen Ernährung möglichst gering ausfallen“, betont Beck und verweist darauf, dass sämtliche Fruchtjoghurts im Test als Produkte der Stufe 4 gelten. „Sie enthalten zumeist Aromen und zahlreiche Zusatzstoffe wie Süßungsmittel, Verdickungsmittel oder Emulgatoren. Im Handel erhältliche Fruchtjoghurts sind deshalb keineswegs mit einer Mischung aus Naturjoghurt plus Obst oder selbst eingekochter Marmelade vergleichbar“, so Beck. „Auch Trinkjoghurts, Buttermilch, Sauermilch- und Skyr‑Produkte mit Frucht oder Vanillegeschmack weisen einen sehr hohen Verarbeitungsgrad auf und sollten daher nur in Maßen genossen werden.“
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