Fairtrade-Umsätze steigen wieder
Erholung nach Corona-Delle
Fairtrade Deutschland
"Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden, aber wir merken schon jetzt, dass sich Branchen wie etwa die Gastronomie, die im vergangenen Jahr besonders zu kämpfen hatten, langsam erholen", sagt Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland e.V. "Die Halbjahreszahlen machen Mut - die Corona-Delle ist ausgebügelt und die Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln scheint ungebrochen. Allein im vergangenen Halbjahr sind 30 neue Lizenzpartner hinzugekommen, die Produkte mit dem Fairtrade-Siegel anbieten", so Overath.
Aufgrund der Corona-Pandemie und den zum Teil anhaltenden Reisebeschränkungen findet die Anuga in diesem Jahr erstmals hybrid statt - passend zum diesjährigen Motto der Messe, "Transformation". Ein Motto, dem sich Fairtrade gerne anschließt: "Auch wir wollen den Lebensmittelmarkt transformieren, und zwar lieber heute als morgen. Das Ziel muss globale Handelsgerechtigkeit sein", so Overath.
Fairtrade-Umsätze steigen trotz anhaltender Pandemie
Der Gewinner unter den Fairtrade-Produkten ist im ersten Halbjahr 2021 eindeutig die Tafelschokolade, die um 35 Prozent zulegt. Für den großen Absatzzuwachs sind vor allem die neuen Eigenmarken des Handels wie "Way-to-Go", "Very Fair" und "ChocoChanger" verantwortlich, mit denen sich Einzelhändler wie Rewe, Lidl und Aldi gezielt für eine bessere Einkommenssituation im Kakaoanbau einsetzen. Ein ähnlich starkes Absatzwachstum mit satten 34% verzeichnet Fairtrade-Tee. Bei Kaffee und Säften konnten die Absätze gehalten werden - trotz der historisch guten Entwicklung des Vorjahres durch Corona-bedingte Hamsterkäufe. Fairtrade-Zucker legt um 13% zu. Zum einen dank des anhaltenden Home-Baking-Trends, aber auch dank Neueinführungen im Lebensmitteleinzelhandel. Der Großteil der in Deutschland verkauften Fairtrade-Lebensmittel, etwa 60 Prozent, sind zusätzlich Bio-zertifiziert.
Rheingold stellt Verbraucherstudie zu nachhaltigem Konsum vor
Während sich der Außer-Haus-Markt zunehmend von der Pandemie zu erholen scheint, hinterlässt diese gerade bei Verbraucherinnen und Verbrauchern Spuren - und zwar nachhaltig. Durch die Corona-Krise beschäftigen sich die Menschen verstärkt mit sich selbst. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des renommierten Rheingold-Instituts in Köln. "Nachhaltigkeit wird heute weniger als globale Herausforderung betrachtet. Für viele Verbraucher rückt das direkte Umfeld in den Fokus, der Erhalt regionaler Landwirtschaft und Umwelt. Dabei ist Nachhaltigkeit ohne globale Dimension nicht nachhaltig. Fairtrade hat inmitten dieser Diskussion die besten Voraussetzungen, zu einem Pionier einer globalen Nachhaltigkeit 2.0 zu werden", so Stephan Grünewald, Geschäftsführer des Rheingold-Instituts.
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