Projekt yooweedoo der Uni Kiel fördert 31 nachhaltige Projekte und Social Start-ups

Diese innovativen Ideen waren im Wettbewerb erfolgreich

04.04.2022 - Deutschland

Regionale Sojamilch, nachhaltige Wärmeerzeugung oder neue Wege für den Buchhandel – auch beim 11. yooweedoo Ideenwettbewerb dreht sich alles um zukunftsfähige, nachhaltige und sozialunternehmerische Ideen und Start-ups. Nun wurden 31 Projekte ausgewählt, die von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus (MWVATT) und von der Landeshauptstadt Kiel mit insgesamt 53.000 Euro gefördert werden.

© Markus Brüggemann

Madleen Haufler und Sophia Siera von "MaSoJa" aus Flensburg experimentieren mit Sojajoghurt und Sojamilch aus regionaler und nachhaltiger Produktion im Pfandglas.

„In diesem Jahr haben wir eine Rekordzahl von Einreichungen zum yooweedoo Ideenwettbewerb erhalten und mit 31 Vorhaben auch eine Rekordzahl von Social Enterprises in Schleswig-Holstein fördern können. Die seit Jahren wachsende Zahl der Einreichungen und geförderten Vorhaben zeigt das Potenzial von Social Entrepreneurship für das Land“, berichtet yooweedoo-Gründer und Leiter Professor Christoph Corves von der Uni Kiel. Die prämierten Konzepte erhalten ein Startkapital von bis zu 2.000 Euro, Zugang zum yooweedoo-Netzwerk mit Beratungsangeboten, Workshops, Veranstaltungen und einem Sommercamp vom 6. bis 8.Mai, sowie Anschluss an die yooweedoo-Community aus über 3.000 Mitgliedern – weiteren „Changemakern“.

Die diesjährigen Erfolgsideen

Das Spektrum der geförderten Ideen ist auch in diesem Jahr entsprechend groß: Das Social Start-up „InnoWatt" entwickelt beispielsweise intelligente Biomeiler, die aus Knickschnitt und Kompost Wärme erzeugen. 40 Kubikmeter Volumen sollen für zwei Jahre CO2-neutrale Energieversorgung eines Einfamilienhauses sorgen. Madleen Haufler und Sophia Siera von „MaSoJa" aus Flensburg experimentieren mit Sojajoghurt und Sojamilch aus regionaler und nachhaltiger Produktion im Pfandglas. Ihre Produkte stehen kurz vor dem Rollout – in einem hochregulierten und stark umkämpften Food-Sektor. Und „PhotoVoice Kiel“ sammelt auf innovative Art Bilder und Geschichten von Geflüchteten. Den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis haben „MyBookFair“ aus Bad Oldesloe mit einem Konzept gewonnen, das kleine Buchläden mit einem vernetzten Online-Vertriebssystem gegenüber den großen Versandhäusern stärken soll.

Rund um den Wettbewerb entstehen zudem viele Projekte zum Thema Geschlechtergerechtigkeit. „Überhaupt ist Social Entrepreneurship gerade im yooweedoo-Kontext ein Gründungsmotor für Frauen. Der Frauenanteil liegt bei Gründer*innen von Social Enterprises bei über 60 Prozent, während er bei klassischen Start-ups bundesweit unter 20 Prozent liegt“, erklärt Christoph Corves. Ein Beispiel ist das frisch geförderte Projektteam „Tuedelboard“ aus Flensburg, das Mütter über selbstentwickelte Activity Boards für Kleinkinder an moderne Planungs- und Produktionstools heranführen will.

Seit 2010 verfolgt yooweedoo mit dem Ideenwettbewerb sowie den Bildungs- und Beratungsangeboten der Akademie für Social Entrepreneurship das Ziel, Social Entrepreneurship – gemeinwohlorientiertes Unternehmertum – zu einem festen Bestandteil der Schleswig-Holsteinischen Gründungs- und Start-up-Kultur zu machen. In elf Jahren Ideenwettbewerb und 12 Jahren yooweedoo wurden bereits über 245 Projekte gefördert, über 1.000 Gründerinnen und Gründer. Die Initiative wird finanziert durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus Schleswig-Holstein, die Landeshauptstadt Kiel sowie die CAU. Zusätzliche Preisgelder für Projekte von Frauen werden in diesem Jahr durch den Soroptimist International Club Kiel Baltica bereitgestellt.

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