Nomad Foods fordert die Lebensmittelindustrie zur Einführung einer umfassenden Bewertung des CO2-Ausstoßes ihrer Produkte auf, um die Klimakrise zu bekämpfen

Eine vollständige Erfassung der Lebensmittelabfälle im Produktlebenszyklus ist für die Reduzierung der CO2-Emissionen unverzichtbar

11.05.2022 - Großbritannien

Nomad Foods, Europas führendes Tiefkühlkostunternehmen mit Marken wie Birds Eye, Findus und iglo, fordert die Lebensmittelindustrie und die Regulierungsbehörden in ganz Europa auf, einen umfassenderen Ansatz für Umweltbilanzstudien in Betracht zu ziehen, der die Auswirkungen von Lebensmittelverlusten und -abfällen berücksichtigt, um die Transparenz für die Verbraucher zu erhöhen und entscheidende Maßnahmen zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen voranzutreiben.

Graphic: Business Wire

Graphic: Business Wire

Graphic: Business Wire
Graphic: Business Wire

Die Lebensmittelerzeugung trägt in hohem Maße zum Klimawandel bei. Eine Möglichkeit für Unternehmen und Verbraucher, ihre CO2-Bilanz zu verbessern, besteht darin, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen, was wir essen und wie wir Lebensmittelabfälle reduzieren. Zur Unterstützung dieser Maßnahmen ist es für Lebensmittelunternehmen entscheidend, den gesamten Emissionsfußabdruck ihrer Produkte genau zu kennen und klare, präzise und vollständige Informationen bereitzustellen.

Da CO2-Etiketten und frühere Umweltbilanzstudien zu Lebensmitteln oft nur begrenzt zum Einsatz kommen, hat Nomad Foods kürzlich die Hilfe der internationalen Experten für Umweltverträglichkeitsprüfungen, PRé Sustainability, in Anspruch genommen, um eine einzigartige, umfassende Umweltbilanzstudie für 22 der beliebtesten Produkte von Nomad Foods durchzuführen1.

Dabei ging die Studie über den Rahmen bisheriger Umweltbilanzen hinaus und umfasste alle Phasen des Produktlebenszyklus. Dabei wurden auch neue Daten über Lebensmittelabfälle von Einzelhändlern und Verbrauchern (ein wichtiges Element der Scope-3-Emissionen von Lebensmittelherstellern) sowie Primärdaten für alle Verarbeitungsschritte einbezogen, was die Genauigkeit der Bewertung erhöhte. Zudem wurden die Ergebnisse von führenden Experten begutachtet.

Laut der Studie spielen Lebensmittelverluste und -abfälle im Einzelhandel und bei den Verbrauchern – Daten, die in der Regel in früheren Umweltbilanzen für Lebensmittel nicht berücksichtigt wurden – eine erhebliche Rolle im Produktlebenszyklus und haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtumweltauswirkungen eines Produkts. Tatsächlich entsprechen die Lebensmittelabfälle im Einzelhandel und bei den Verbrauchern schätzungsweise 160 Mio. Tonnen in der EU bzw. 17,25 Mio. Tonnen CO2 in Großbritannien2.

Diese neue Bewertung hat zur Folge, dass erstmals klare Schlussfolgerungen über den CO2-Fußabdruck von Tiefkühlprodukten gezogen und aussagekräftige Vergleiche mit ihren nicht tiefgekühlten Alternativen angestellt werden können, wobei alle relevanten und wesentlichen Auswirkungen berücksichtigt werden. Aus den Ergebnissen der 22 Tiefkühlprodukte, die im Rahmen der neuen Studie bewertet wurden, geht hervor, dass die meisten einen gleichwertigen oder geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck aufweisen als ähnliche Produkte, die mit anderen Konservierungsmethoden hergestellt werden.

Stéfan Descheemaeker, Chief Executive Officer, Nomad Foods, erklärt: „Die Nachfrage der Verbraucher nach gesunden, qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Lebensmitteln wächst. Unserer Überzeugung nach kommt es darauf an, den Verbrauchern Informationen an die Hand zu geben, die ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und so die Gewissheit zu haben, dass die Angaben zur Nachhaltigkeit solide und evidenzbasiert sind. Um dies zu unterstützen, regen wir die Lebensmittelindustrie, den Einzelhandel und die Regulierungsbehörden dazu an, Unweltbilanzen standardmäßig in einem breiteren Rahmen zu erstellen und den gesamten Produktlebenszyklus zu berücksichtigen. Auf der Grundlage der wegweisenden Arbeit, die unsere Teams zusammen mit den Lebenszyklusexperten von PRé Sustainability geleistet haben, können wir feststellen, dass Tiefkühlkost erhebliche Vorteile in Bezug auf die längerfristige Konservierung von Lebensmitteln und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen bietet.“

Ellen Meijer, Beraterin bei PRé Sustainability, kommentiert: „Dies ist eine der umfangreichsten Umweltbilanzstudien für Tiefkühlkost, die jemals durchgeführt wurde. Sie deckt nicht nur ein breites Spektrum an Tiefkühlkostprodukten und deren Alternativen ab, sondern geht auch methodisch einheitlich vor. In Verbindung mit der großen Menge an Primärproduktionsdaten und der hohen Detailgenauigkeit in jeder Phase ist diese Studie einzigartig. Auf der Grundlage dieser Studie sind wir nun in der einzigartigen Lage, Schlüsse über den CO2-Fußabdruck von Tiefkühlprodukten im Vergleich zu ihren nicht tiefgekühlten Alternativen zu ziehen und diese Schlüsse für die gesamte Kategorie der Tiefkühlprodukte zu übernehmen.“

1 Die ausführliche LCA-Studie umfasste 10 Hauptphasen. Die Stufen 6 bis 10 bilden den erweiterten Umfang der Bewertung, der bei anderen Studien in der Regel nicht berücksichtigt wird:

  1. Zutaten: Produktion, einschließlich Transport zum Werk.
  2. Verarbeitung: Sämtliche Aktivitäten, die in der Fabrik stattfinden, einschließlich Energie, Abfall vor Ort und dessen Behandlung sowie Aktivitäten im Zusammenhang mit der Verpackung des Produkts. Dazu gehört auch das Vorgaren oder Vorgefrieren, bevor das Produkt die Fabrik erreicht. Die Studie umfasste Primärdaten für alle Materialprozesse, was die Genauigkeit der Bewertung verbessert.
  3. Verpackung: Verpackungsmaterialien, einschließlich ihres Transports zum Werk.
  4. Vertrieb: Transport vom Werk, Lagerung im Vertriebszentrum, Transport zum Einzelhandelszentrum und Lagerung im Einzelhandelszentrum.
  5. Lagerung im Einzelhandel: Strom- und Kühlmittelverbrauch in der Kühlzelle des Einzelhandels und auf der Verkaufsfläche.
  6. Abfälle im Einzelhandel: Abfallbehandlung von Transportverpackungen und Produktverlusten, einschließlich der Verarbeitung, Verpackung und Vertrieb der Produktverluste.
  7. Verbrauchertransport: Vom Einzelhandel zum Verbraucher.
  8. Lagerung beim Verbraucher: Stromverbrauch für die Lagerung beim Verbraucher.
  9. Vor- und Zubereitung durch den Verbraucher: Energieverbrauch beim Verbraucher für die Zubereitung des Lebensmittels sowie für etwaige Investitionsgüter.
  10. Verbraucherabfälle: Abfallbehandlung von Primärverpackungen und Produktverlusten. Dies umfasst alle vorgelagerten Prozesse, die erforderlich sind, um die Produktverluste beim Verbraucher auszugleichen.

2 6,9 Mio. Tonnen der jährlich im Vereinigten Königreich anfallenden 9,5 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle gehen auf das Konto des Einzelhandels und der Verbraucher, was 17,25 Mio. Tonnen CO2 entspricht (WRAP). In der EU entspricht der Anteil des Einzelhandels und der Verbraucher an den 88 Millionen Tonnen Lebensmittelabfällen 160 Millionen Tonnen CO2. Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass 1 kg Lebensmittelabfall 2,5 kg CO2 erzeugt (2013; Food Wastage Footprint Impact on Natural Resources; United Nation's Food & Agriculture Organization).

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Weitere News von unseren anderen Portalen

Themenwelt Künstliche Intelligenz (KI)