BUND: Vermeintliches Bio-Plastik hat keine bessere Umweltbilanz
Außerdem würden die Rohstoffe oftmals nicht ökologisch angebaut, sondern als Monokulturen etwa in Südamerika. Dabei würden auch große Mengen an Dünger, Pestiziden und Wasser verbraucht. "Für die Umwelt bringt "Bio"-Plastik gar nichts: Die Herstellung verbraucht viele Ressourcen und bei der Zersetzung entstehen keine Pflanzennährstoffe", zitierte der BUND Korduan in einer Mitteilung zu einem neu veröffentlichten Hintergrundpapier zum Thema.
Trotzdem sind die sogenannten Bio-Plastik-Produkte - etwa Einweglöffel in Eisdielen, Becher am Wasserspender oder Müllbeutel - mit nach Korduans Angaben "TÜV-geprüften Siegeln" versehen. Diese hätten jedoch mit Bio-Siegeln aus dem Lebensmittelbereich wenig gemein. Lebensmittel müssten viel höheren Anforderungen gerecht werden, um ein Siegel zu erhalten. Beim sogenannten Bio-Plastik würden auch in den Verpackungen enthaltene Chemikalien toleriert.
"Viele "Bio"-Plastik-Produkte enthalten Schadstoffe und sind aus toxikologischer Sicht nicht besser als herkömmliche."
Der BUND schreibt in dem Hintergrundpapier auch, dass der Anteil an Biopolymeren, also echtem Bio-Plastik in Verpackungen, so gering sei, dass die Sortieranlagen auf Mülldeponien diese nicht erfassten, weil es sich wirtschaftlich nicht lohne. Sie würden aus den Anlagen geschleust und verbrannt. Die BUND-Expertin fasste zusammen: Es gebe zwar Ausnahmen, aber der größte Teil der als Bio-Plastik gekennzeichneten Verpackungen betreibe Greenwashing und täusche Verbraucherinnen und Verbrauchern Nachhaltigkeit nur vor. Ökologisch sinnvoller aus Sicht des BUND: die Nutzung von Mehrweg-Produkten./oli/DP/zb (dpa)
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