53.200 Euro für die Gesellschaft: Lammsbräu ermittelt konkreten Mehrwert je Bio-Betrieb
Neumarkter Lammsbräu finanziert Teilnahme von 16 Bio-Landwirten aus regionaler Erzeugergemeinschaft EZÖB
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Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu: „Bio- Landwirtschaft ist der wesentliche Hebel für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Neumarkter Lammsbräu setzt sich deshalb mit Nachdruck für einen zügigen Ausbau des Öko-Landbaus ein. Unser Pilotprojekt mit Regionalwert Leistungen macht die Beiträge der Bio-Bäuerinnen2 und Bio-Bauern für die Gesellschaft sichtbar und schafft damit eine Grundlage für eine noch gerechtere Entlohnung. Rechnet man die Studienergebnisse exemplarisch auf unsere 180 EZÖB-Landwirte hoch, erwirtschaften diese 9,6 Millionen Euro jährlich an Mehrwert für Umwelt und Gemeinwohl. Und wenn man die Ergebnisse auf alle Bio-Betriebe in Deutschland bezieht, macht dies einen riesigen Unterschied.”
Die konkreten Ergebnisse des Pilotprojekts Zur finanziellen Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen der Bio-Landwirte kam ein Online- Tool von Regionalwert Leistungen zum Einsatz, das auf ca. 300 Kennzahlen basiert. Die Bio- Landwirte wurden unter anderem nach der Form der Düngung oder der Herkunft von Futtermitteln befragt. Auch Themen wie Arbeitsplatzqualität und regionale Vernetzung spielten eine Rolle.
Die Auswertungen beziehen sich auf Angaben zum Kalenderjahr 2020:
- Die 16 Bio-Betriebe erwirtschafteten Nachhaltigkeitsleistungen von insgesamt 851.199 Euro pro Jahr. Bezogen auf die genutzte landwirtschaftliche Fläche entspricht dies 750 Euro pro Hektar.
- Für die mehr als 180 Bio-Betriebe in der Erzeugergemeinschaft EZÖB von Neumarkter Lammsbräu errechnet sich damit ein theoretischer Nachhaltigkeitswert von mehr als 9,6 Mio. Euro.
- Das Pilotprojekt zeigte dabei, dass die größten Betriebe nicht automatisch die größten Nachhaltigkeitsleistungen erzielen. Insbesondere kleinere Betriebe leisteten oftmals einen überproportional hohen Beitrag.
- Die durchschnittlichen Nachhaltigkeitsleistungen pro Bio-Betrieb der EZÖB beliefen sich auf 53.200 Euro. Der durchschnittliche Nachhaltigkeitsgrad1 betrug 72 %.
- Auf den Bereich Ökologie entfielen pro Betrieb durchschnittliche Nachhaltigkeitsleistungen von 39.853 Euro, auf den Bereich Soziales 5.220 Euro und auf den Bereich Regionalökonomie 9.127 Euro.
- Wird der errechnete durchschnittliche Nachhaltigkeitswert auf alle 35.716 Bio-Betriebe in Deutschland angelegt, errechnet sich ein theoretischer bundesweiter Nachhaltigkeitswert von rund 1,9 Mrd. Euro jährlich.
Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu: „Unser Pilotprojekt lieferte ein für den weiteren Ausbau der Bio-Landwirtschaft relevantes Detail: Gerade die kleineren Bio-Betriebe erzielen höhere Nachhaltigkeitsleistungen. Das ist ein klares Signal, dass es sich lohnt, bei der Agrarwende nicht nur an Großbetriebe zu denken und kleinere Betriebe auch mit fairer Bezahlung zu überzeugen. Zugleich zeigt der erreichte durchschnittliche Nachhaltigkeitsgrad von 72 %, dass auch vorbildliche Bio-Betriebe oft noch weitere Potenziale heben können.“ Lammsbräu finanzierte Teilnahme für Bio-Landwirte Das Pilotprojekt hatte eine Laufzeit von drei Monaten. Dabei finanzierte Neumarkter Lammsbräu die Teilnahme der 16 Bio-Landwirte aus seiner regionalen Erzeugergemeinschaft EZÖB. Die vor mehr als 30 Jahren von Lammsbräu initiierte EZÖB zählt heute mehr als 180 Mitgliedsbetriebe, mit denen eine enge Zusammenarbeit besteht. Eines der wesentlichen Fundamente dieser stabilen Partnerschaft ist die faire Entlohnung der landwirtschaftlichen Betriebe, die bereits heute deutlich über den regulären Marktpreisen liegt und den langfristigen Erhalt der Höfe zum Ziel hat.
Die Ergebnisse der Regionalwert-Leistungsrechnung sind eine tragfähige Grundlage für eine individuell faire Entlohnung. Bio-Landwirte auch außerhalb der EZÖB können so transparent aufzeigen, welche Arbeiten sie jährlich für ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit in ihrer Region erbringen. Auf dieser Datengrundlage können Bauern fundiert 4 auf Handel, Verarbeiter und Politik zugehen und diese davon überzeugen, dass sich ihre Leistungen für das Gemeinwohl in den Lebensmittelpreisen spiegeln und durch öffentliche Mittel mitgetragen werden sollten. Damit trägt das Pilotprojekt von Neumarkter Lammsbräu und Regionalwert Leistungen dazu bei, in der Landwirtschaft künftig Leistung und nicht Fläche zu entlohnen, und liefert einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu leistungsgerechten Preisen in der Landwirtschaft, nicht zuletzt auch im Sinne des GAP-Strategieplans der Bunderegierung.