VKI-Vergleich Supermarktpreise: Preisanstieg bei Bio-Produkten weniger stark
Teuerung im Niedrigpreissegment wie auch bei Markenprodukten weit über dem Verbraucherindex
Bild von congerdesign auf Pixabay
In der Untersuchung wurden die Preise vom August 2022 mit den Preisen aus dem Juli 2018 verglichen. Zwischen den Erhebungsmonaten stieg der Verbraucherpreisindex um rund 16 Prozent. Damit lag nur der Bio‑Warenkorb mit 15 bis 17 Prozent Preisanstieg (je nach Anbieter) im Rahmen der allgemeinen Teuerung. Die Preiserhöhungen bei den Markenprodukten (22 bis 24 Prozent) als auch bei den Preiseinstiegsprodukten (22 bis 27 Prozent) lagen deutlich über dem allgemeinen Preisanstieg dieser 4 Jahre.
Auffällig waren die erheblichen Preissprünge einzelner Artikel im Niedrigpreissegment. Pflanzenöl bzw. Tafelöl und Sonnenblumenöl sind durchwegs mindestens doppelt so teuer wie vor vier Jahren, der Spitzenwert liegt bei 144 Prozent. Aber auch bei Mischbrot, Toastbrot, Mehl oder Nudeln waren häufig Preissteigerungen von 50 bis 70 Prozent festzustellen, ähnlich auch bei diversen Tiefkühlprodukten oder Extrawurst.
Die Preise für Markenartikel sind im Vergleich dazu zwar kaum weniger gestiegen, aber extreme Preissprünge von über 50 Prozent waren dort seltener zu finden als bei den Preiseinstiegsprodukten. Die Preise der Eigen- und Handelsmarken der Konzerne unterlagen tendenziell einem stärkeren Preisanstieg als die der Markenartikel. Auch der Unterschied zwischen Diskonter und Supermarkt schwindet zusehends. Im Jahr 2018 lag der Abstand noch bei 6 Prozent, heuer hat er sich auf 3 Prozent halbiert.
„Wer derzeit möglichst günstig einkaufen möchte, muss in jedem Fall ausgiebig Preise vergleichen“, rät Christian Kornherr, Leiter des Bereichs Untersuchung im VKI. „Die Produkte im Niedrigpreissegment haben zum Teil stark zugelegt und sich den Markenprodukten angenähert. Im Gesamtbild schmelzen die Preisunterschiede zwischen Diskontern und klassischen Supermärkten“, so Christian Kornherr weiter. „Den Konsumentinnen und Konsumenten kann man nur raten: vergleichen, vergleichen und nochmals vergleichen.“
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