Brauereien weiter unter hohem Kostendruck
Inflation und schwaches Konsumklima setzen der Branche zu
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Deutscher Brauer-Bund e.V.
"Die Herausforderungen für die Brauwirtschaft sind immens, es gibt keinen Grund zur Entwarnung", sagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), mit Blick auf die zweite Jahreshälfte. Noch immer leide die Branche unter den herben Verlusten während der Corona-Krise, als Fassbier über Monate unverkäuflich war. Die explodierenden Kosten seit Beginn der Pandemie hätten die Situation für die angeschlagenen Betriebe zusätzlich verschärft. Selbst wenn die Preise einzelner Rohstoffe und Materialien ihre Höchststände zuletzt verlassen haben, bedeute dies nicht, dass der Druck auf die Betriebe sinke. Die Preise liegen nach wie vor weit über dem Vorkrisenniveau, betont Eichele.
Aus Sicht der Brauwirtschaft dringend notwendige Preiserhöhungen konnten nur teilweise umgesetzt werden, dies wird auch bei einem Blick in die Statistik deutlich: Die Erzeugerpreise, also die Preise, zu denen die Brauereien ihr Bier in Deutschland an Handel oder Gastronomie abgeben, haben sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts seit April 2022 lediglich um 7,3 Prozent erhöht. Zum Vergleich: Die Erzeugerpreise über alle Nahrungsmittel und Getränke hinweg erhöhten sich im selben Zeitraum um 12,9 Prozent.
Vor diesem Hintergrund reagiert der Branchenverband mit Unverständnis auf Verlautbarungen einzelner Handelskonzerne, die gegenüber Lieferanten behaupten, die Kosten für Rohstoffe in der Lebensmittelproduktion seien mittlerweile stark gesunken. "Wie nahezu alle Hersteller von Lebensmitteln und Getränken sehen sich die Brauereien durch anhaltend hohe und steigende Kosten weiterhin massiven Belastungen ausgesetzt", so Eichele. "Niemand dürfte überrascht sein, dass auch wir in dieser schwierigen Situation partnerschaftliches Verhalten einfordern."
Nach Einschätzung des Brauer-Bundes wird es noch Jahre dauern, bis die Branche mit Blick auf Kostendruck und Konjunktur auf eine Erholung hoffen kann, zumal die geopolitischen Risiken für die Wirtschaft in letzter Zeit eher noch größer geworden sind. Steigende Preise und Zinsen als Folge der Inflation und das aktuell schwache Konsumklima - der bis April 2023 aufgelaufene Bierabsatz im Inland liegt um 4,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs - hätten die Problematik für die Unternehmen zusätzlich verschärft.
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