Apfelsaft wird knapp
Bislang nur die Hälfte der Vorjahresmenge gekeltert
VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie | Angela Hammer
Die aktuell schwierige Situation ist das Resultat verschiedener Faktoren
Die Streuobsternte, die der Verband im Juli mit 300.000 Tonnen ohnehin sehr niedrig geschätzt hat, bleibt zum Teil noch unter den Erwartungen zurück, so dass vielerorts die Liefermengen mit dem historisch niedrigen Frostjahr 2017 verglichen werden. Offensichtlich ist die Erntekapazität der Streuobstwiesen durch die drei trockenen Sommer der letzten Jahre noch stärker zurückgegangen als befürchtet.
Als erschwerender Faktor kommt darüber hinaus in diesem Jahr die Alternanz hinzu. Bei den sich abwechselnden starken und schwachen Erntejahren ist in diesem Jahr turnusgemäß das schwache Erntejahr dran. Auch das führt bundesweit zu geringeren Erntemengen.
Leider schafft auch der Tafelobstmarkt für die Fruchtsafthersteller keine Abhilfe. Der Verkauf von Tafeläpfeln auf dem Frischmarkt läuft sehr gut, da es keine Überbestände an Lageräpfel gibt, die den Markt belasteten. Aus diesem Grund ist die Aussortierung für die Fruchtsafthersteller aus der Tafelware geringer als üblich und die Preise zogen auch hier an.
Auch in anderen Verarbeitungsbranchen wie der Schälapfelproduktion ist die Nachfrage größer als in den vergangenen Jahren, so dass die gesamte Abnehmerseite sich eine deutlich kleinere Ernte teilen muss.
Der Großteil der Verarbeitungskampagne wird in drei Wochen abgeschlossen sein, eine wesentliche Erhöhung der Rohwareanlieferungen ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten.
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