Gemeinsam für einen Closed Loop in der Lebensmittelindustrie

Jokey und REMONDIS vereinbaren Zusammenarbeit zum Aufbau eines geschlossenen Kreislaufsystems (Closed Loop) für die Lebensmittelindustrie

14.05.2024
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Symbolbild

Jokey und REMONDIS vereinbaren Zusammenarbeit zum Aufbau eines geschlossenen Kreislaufsystems (Closed Loop) für die Lebensmittelindustrie. Mit einem gemeinsamen Forschungsprojekt sollen praxistaugliche Prozesse entwickelt und für die Industrie skaliert werden. Ziel ist es Verpackungsprodukte mit Zulassungen durch europäische und US-amerikanische Behörden aus recyceltem Polypropylen (rPP) herzustellen.

Seit 2022 verfolgt die Jokey Group ein eigenes Forschungsprojekt unter wissenschaftlicher Begleitung. Erkundet werden dabei die Möglichkeiten zur Gewinnung und des Wiedereinsatzes von recyceltem Polypropylen (rPP) aus starren Verpackungen in Lebensmittelqualität. Der Einsatz von Rezyklatgebinden und die Zusammenarbeit mit REMONDIS haben bei Jokey eine lange Tradition: Bereits 1991 fertigte Jokey in Kooperation mit REMONDIS (RE Plano) den ersten Rezyklateimer.

REMONDIS setzt sich seit mehr als 60 Jahren für das Recycling von PP und PE ein. Das Unternehmen hat die Sortierung und Aufbereitung kontinuierlich verbessert, sodass die Rezyklate inzwischen auch bei der Herstellung sehr anspruchsvoller Produkte eingesetzt werden. Wenn die Rezyklate aus hochwertigen Verpackungsanwendungen stammen, ist das Ziel, sie auch den Verpackungsherstellern für gleiche Zwecke anzubieten. Dazu ist eine ordentliche Sammlung ein wichtiger Schritt. REMONDIS engagiert sich nicht nur in Rücknahmesystemen, sondern verfügt über ein flächendeckendes Standortnetz und einen breit aufgestellten Fuhrpark.

Durch die Kooperation zwischen Jokey und REMONDIS soll das geschlossene Kreislaufsystem für Food-Verpackungen nun kontinuierlich weiter ausgebaut werden. REMONDIS koordiniert dabei die Sammlung, Rückführung und Sortierung von Lebensmittelverpackungen von gewerblichen Endverbrauchern. Anschließend werden in einem mechanischen Verwertungsprozess Rezyklate gewonnen, die wiederum von Jokey zur Produktion neuer Verpackungen genutzt werden. "Um aus diesen Rezyklaten zukünftig wieder neue Food-Verpackungen herstellen zu können, müssen wir einen geschlossenen Wertstoffkreislauf sicherstellen, der ausschließlich aus Lebensmittelverpackungen besteht", erklärt Jens Stadter, CEO der Jokey Group. "Mit REMONDIS konnten wir einen Kooperationspartner gewinnen, der über eine herausragende Expertise in der Recyclingwirtschaft, höchste Qualitätsstandards, umfassende Infrastrukturen sowie komplette Leistungsketten verfügt", so Stadter weiter.

Ralf Mandelatz, Geschäftsführer REMONDIS Recycling, ergänzt: "Wir freuen uns darüber, dass Jokey gemeinsam mit REMONDIS das mechanische Recycling im Bereich kontaktsensitiver Verpackungen technologisch weiterentwickeln möchte. REMONDIS bringt dabei seine Erkenntnisse aus weiteren Projekten ein, bei denen es darum geht, den technischen Fortschritt im Sinne einer zirkulären Wirtschaft zu nutzen, um mit möglichst wenig Emissionen Wertstoffkreisläufe zu schließen."

Die gesetzlichen Anforderungen an Produkte mit Lebensmittelkontakt sind im Hinblick auf Gesundheit und Sicherheit der Endverbraucher sehr hoch. Mit ihrem Forschungsprojekt konnte Jokey auch die Frage der Umsetzbarkeit positiv beantworten. Diese wissenschaftlichen Ergebnisse fließen in das neue gemeinsame Pilotprojekt von REMONDIS und Jokey mit ein. Die Herausforderung besteht darin, Polyolefine-Recyclingkunststoffe zu gewinnen, die den Anforderungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) entsprechen. Schließlich ist das Ziel des Forschungsprojekts, neben der professionellen Skalierung des Closed Loops von Food-Verpackungen langfristig eine Zulassung der Rezyklate durch EFSA und FDA (U.S. Food and Drug Administration) zu erhalten. Das wegweisende Sammelsystem von REMONDIS und Jokey ist für die Lebensmittelindustrie von großem Interesse, da sich Food-Verpackungen durch das Kreislaufsystem noch ressourcenschonender und nachhaltiger herstellen lassen.

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