Rückläufiges Exportgeschäft bei Süßwaren - Kipp-Punkt droht

30.07.2024
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Angesichts eines gesättigten Inlandsmarktes und der hohen Konzentration im deutschen Lebensmitteleinzelhandel behält der Export von Süßwaren seine zentrale Bedeutung für die Produzenten in Deutschland. Mit einem wertmäßigen Anteil von weit über 60 % leistet der Export einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung und zum Erhalt der einzigartigen mittelständischen Struktur der Unternehmen.

Doch die Branche blickt auf ein bislang schwieriges Jahr 2024 zurück. Im ersten Quartal 2024 sank die Exportmenge von Süßwaren um -0,6 %, ein weiterer Rückgang nach 2023 (-1,0 %). Dies ist ein Novum und Anzeichen eines möglichen Kipp-Punktes aufgrund einer verringerten Wettbewerbsfähigkeit.

In einer Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) wurden Rohstoffe, Personal, Energie und Bürokratie als die stärksten Kostentreiber 2024 genannt. Die Umsetzung von Berichtspflichten im Bereich Nachhaltigkeit sowie die Lieferkettengesetzgebung stellen für die Unternehmen die größten administrativen Herausforderungen dar.

"Wir benötigen dringend einen politischen Kurswechsel, sowohl in Brüssel als auch in Berlin. Die Wirtschaft erstickt neben den Kosten an immer neuen bürokratischen Auflagen. Mittelständische Unternehmen zweifeln zunehmend daran, ob sie diese Regelungsflut bewältigen können und ob der Produktionsstandort Deutschland wirtschaftlich tragfähig bleibt", warnt Dr. Carsten Bernoth, Hauptgeschäftsführer des BDSI. "Wichtig ist es jetzt, in der internationalen Handelspolitik neue Impulse zu setzen und den EU-Binnenmarkt zu stärken. Hierzu rufen wir die neue EU-Kommission und die nationale Politik dringend auf."

Zu den Hauptproblemen, die die Politik lösen und berücksichtigen sollte, zählen:
• Deklarationsanforderungen in den Zielmärkten
• Einhaltung von Ursprungsregelungen für den präferentiellen Marktzugang
• Ungünstige Wechselkurse
• Nichttarifäre Handelshemmnisse
• Fehlende oder ungünstige Handelsabkommen

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