Fisch essen ist praktizierter Klimaschutz

Nachhaltiger Fischkonsum entlastet das Klima und schützt die Meere

13.11.2024
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Symbolbild

"Fisch spielt eine Schlüsselrolle, wenn es um eine umweltbewusste Ernährung und den Klimaschutz geht", sagt Dr. Stefan Meyer, Geschäftsführer des Fisch-Informationszentrums e.V. (FIZ) in Hamburg. Dabei bezieht sich der Meeresbiologe auf verschiedene Studien sowie den aktuellen Bericht der Welternährungsorganisation (FAO). Durch den Verzehr von Fisch können deutsche Verbrauchende ihren CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren und gleichzeitig die Ozeane schützen. Denn das Angebot an nachhaltig gefangenem oder gezüchtetem Fisch im deutschen Handel bietet eine klimafreundliche und gesunde Alternative zu Fleisch, dessen Produktion deutlich höhere Treibhausgasemissionen verursacht.

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass unsere Weltmeere zu 90 Prozent überfischt seien. Die Zahl beruht auf einer Fehlinterpretation eines Berichts der Welternährungsorganisation (FAO), die bereits seit den 70er Jahren jedes Jahr den Zustand der 445 wichtigsten Fischbestände unter die Lupe nimmt. Fakt ist, dass bei der Beurteilung der Fischbestände zwischen sogenannten unternutzten (12 Prozent), maximal nachhaltig befischten (50 Prozent) und überfischten (38 Prozent) Beständen unterschieden wird. Folglich lautet die richtige Antwort auf die Frage, wie viele Fischbestände auf der Welt nachhaltig genutzt werden: 62 Prozent. Wenn man sich das Angebot in Deutschland genauer anschaut, sieht die Statistik sogar noch besser aus. Schätzungen zu Folge beträgt der Anteil von nachhaltigem Meeresfisch im deutschen Markt deutlich über 80 Prozent.

Aquakultur: Ein wachsender Beitrag zur nachhaltigen Fischversorgung

Was viele nicht wissen: Die Fische oder auch Krebse, Weichtiere und Co. auf unseren Tellern stammen heute nicht mehr nur aus Wildbeständen, sondern zu mehr als der Hälfte aus Fischzucht - der sogenannten Aquakultur. Gerade die in Deutschland beliebten Lachse und Garnelen werden bis zu 90 Prozent so gezüchtet. Das entlastet die weltweiten Fischbestände, weil für einen Großteil der Aquakulturen kein Meeresfisch verbraucht wird. Zusätzlich schneiden Aquakulturen bei der Bewertung ihrer Nachhaltigkeit auch in anderen Kategorien überdurchschnittlich gut ab. Sie lassen sich mit klimafreundlicher Energie betreiben und nutzen geringe Mengen an Trinkwasser und Landfläche. Das alles trägt zu einer erheblichen Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.

Was hat Fischkonsum mit Klimaschutz zu tun?

Jede Form von Lebensmittelproduktion verursacht einen Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen. Durch die eigenen Ernährungsgewohnheiten kann jeder einen Beitrag dazu leisten, diese Emissionen zu reduzieren. Unter anderem aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) den Konsum von Fleisch zu reduzieren und stattdessen mehr pflanzliche Nahrung zu essen. Was dabei aber oft vergessen wird ist, dass auch Fisch und Meeresfrüchte eine sehr gute Klimabilanz aufweisen. Laut einer Studie des ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg - verursachen zum Beispiel der Fang und die Verarbeitung von 1 Kilogramm Hering in der Nordsee weniger als 1 Kilogramm CO2-Emissionen. Zum Vergleich: Der Wert für Hähnchenfleisch liegt bei 5,5 Kilogramm CO2 und für Rindfleisch sogar bei 13,6 Kilogramm CO2. Der Hering schneidet so gut ab, weil die Fischerei sehr energieeffizient ist. Ähnliches gilt auch für andere Meeresfischereien und Aquakulturen, die im Durchschnitt zwischen 2 und 5 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Lebensmittel liegen.

Auf den Punkt: Fünf Gründe, warum Sie öfter Fisch statt Fleisch essen sollten:

  1. Fischbeständen geht es besser als gedacht: Schätzungsweise acht von zehn Meeresfische im deutschen Markt werden heute schon nachhaltig gefangen. Diese Zahl kann nur steigen, wenn Deutschland weiterhin nachhaltigen Fisch kauft.
  2. Weniger CO2-Emissionen: Fisch, insbesondere aus nachhaltiger Fischerei und Aquakultur, verursacht deutlich weniger CO2 als an Land produziertes tierisches Protein. Fun Fact: Einzig Protein aus Insekten kann in Sachen CO2-Fußabdruck mit Fisch und Co. mithalten.
  3. Gesunde Nährstoffdichte: Fisch und Meeresfrüchte liefern einen hohen Gehalt an essenziellen Nährstoffen wie hochwertigem Protein, Jod und Omega-3-Fettsäuren. Man braucht deutlich größere Mengen anderer Lebensmittel, um die gleichen wertvollen Inhaltsstoffe aufzunehmen. Das kann auch wieder zu einem größeren ökologischen Fußabdruck führen.
  4. Fleischkonsum reduzieren: Wer sich dazu entschließt, ein bis zweimal pro Woche eine Portion Fleisch durch Fisch zu ersetzen, kann seinen CO2-Fußabdruck deutlich senken, ohne seine ganze Ernährung umstellen zu müssen.
  5. Nachhaltig einkaufen: Nachhaltige Fischprodukte sind in Deutschland häufig mit einem Siegel gekennzeichnet. Das erleichtert die Auswahl und die Angebotsviel

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