Nationalmannschaft der Bier-Sommeliers trainiert für fünften WM-Titel
Fast 3.000 Sommeliers für Bier gibt es bereits - viele machen ihr Hobby zum Beruf
In Deutschland gibt es mittlerweile knapp 3.000 ausgebildete Sommelièren und Sommeliers für Bier, die teils in Restaurants oder Brauereien, Fachhandel, Braukursen oder Webinaren einem interessierten Publikum deutsche und internationale Bierstile präsentieren. Der Verband der Diplom-Biersommeliers, der 1.800 Sommeliers vertritt, freut sich über das hohe Interesse an der Ausbildung: "In einer Zeit, in der Konsumenten immer mehr Wert auf Qualität, Regionalität und Geschmack legen, wird die Rolle der Sommeliers immer wichtiger. Sie schaffen Wertschätzung für Biervielfalt, machen handwerklich gebraute Spezialitäten erlebbar und vermitteln mit Enthusiasmus und Wissen die sensorischen Besonderheiten", so Nicola Buchner, Geschäftsführerin des Verbandes der Diplom-Biersommeliers.
2025 wird zum achten Mal in einem internationalen Wettbewerb die Weltmeisterin oder der Weltmeister der Biersommeliers gesucht. Vorab finden weltweit in vielen Ländern nationale Meisterschaften statt. Zum Finale der Weltmeisterschaft am 13./14. September 2025 in der Messe München reisen Teams aus der ganzen Welt an. Bis zu 100 Bier-Experten aus 15 Ländern werden zur WM in München erwartet. Das deutsche Team gehört zu den Favoriten, denn mit Sebastian Priller aus Augsburg 2011, Oliver Wesseloh aus Hamburg 2013, Stephan Hilbrandt aus Bonn 2017 und Elisa Raus aus Stralsund im Jahr 2019 haben deutsche Sommeliers bereits viermal den Weltmeistertitel geholt.
Die amtierende Deutsche Meisterin und Team-Kapitänin Jutta Knoll aus Bonn ist zuversichtlich, dass die Nationalmannschaft im September erneut erfolgreich abschneiden und den fünften WM-Titel nach Deutschland holen kann. Die Nationalmannschaft besteht aus zwei Frauen und 14 Männern, die sich gemeinsam fortbilden und Trainingslager absolvieren. "Wir haben längst mit den Vorbereitungen begonnen und trainieren sehr hart und mit viel Hingabe für die Meisterschaft", sagt Jutta Knoll. "Das Training ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und fordert all unsere Sinne heraus." Denn Biersommeliers seien weit mehr als nur Verkoster - "wir sind Geschichtenerzähler und Botschafter des Genusses", sagt die Bierexpertin aus Bonn. Die Unterschiede zwischen den internationalen Bierstilen seien oft nur feinste Nuancen. "Deshalb schärfen wir gezielt unsere Sensorik und erarbeiten im Team die Besonderheiten jeder Kreation - von ihrer Geschichte über die passenden Food Pairings bis hin zum perfekten Genusserlebnis", so die Deutsche Meisterin.
Der Deutsche Brauer-Bund als Dachverband der 1.500 Brauereien in Deutschland begleitet und unterstützt die Bewegung der Sommeliers seit Jahren. "Bier ist weit mehr als nur ein Getränk, es ist ein Kulturgut mit einer faszinierenden Vielfalt an Aromen, Braustilen und Traditionen", so DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. "Biersommeliers sind die Experten, die diese Welt für Genießer, Gastronomen und die gesamte Bierbranche erschließen." Der DBB blickt positiv in die Zukunft, was das Berufsbild betrifft, denn die Nachfrage nach hochwertiger Beratung, sensorischer Expertise und der Entwicklung neuer Biere wachse stetig. Diesen Trend bestätigt auch Nicola Buchner vom Verband der Diplom-Biersommeliers. Sie betont, die Ausbildung zum Biersommelier eröffne vielfältige Karrierewege - von der Bierberaterin in der Gastronomie über die Produktentwicklung in Brauereien bis hin zum Eventmanagement und zur Weiterbildung von Fachkräften. "Besonders die große Bandbreite an Bierstilen, Aromen und Einsatzmöglichkeiten eröffnet Biersommeliers unzählige Möglichkeiten, Bier erlebbar zu machen."
Mitglieder der Nationalmannschaft der Bier-Sommeliers unter der Teamleitung der Deutschen Meisterin Jutta Knoll (Bonn) sind Florian Bauer (Berlin), Martin Blickhan (Grafing b. München), Dr. Markus Fohr (Lahnstein), Peter Heßler (Fürth), Sebastian Hohentanner (Tokio), Philipp Ketterer (Hornberg/Schwarzwald), Dang-Stefan La Hong (Hamburg), Melanie Leutenegger (Leipzig), Thomas Pilawa (Geisenfeld/Hallertau), Thorsten Sander (Hannover), Franz van Hops (Leipzig), Matthias Willig (Aschaffenburg), Jürgen Wöhrle (Schenkenzell), Andreas Wölker (Alpirsbach) und Karsten Zinsik (München).
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