Erdbeeren sind ausdauernde krautige Pflanzen. Meist sind sie weich oder seidig behaart, mit dickem, schwach holzigem, fadenförmige Ausläufer treibendem „Wurzelstock“. Die Ausläufer bewurzeln sich und bilden neue Rosetten aus (sogenannte Blastochorie). Die wechselständigen, grundständigen, langgestielten Laubblätter sind meist dreiteilig, seltener fünfteilig gefingert. Die Nebenblätter sind an der Basis des Blattstiels angewachsen.
Erdbeeren tragen weiße, selten gelbliche Blüten, die nach dem Ende der Kälteperiode erscheinen. Sie stehen meist zu mehreren in Trugdolden an der Spitze des aufrechten, armblätterigen Schaftes. Der Blütenbecher trägt fünf grüne Kelchblätter und fünf rundliche Kronblätter. Zwischen den eigentlichen Kelchblättern stehen fünf weitere, kleinere Nebenkelchblätter (Epicalyx). Es sind viele Staubblätter vorhanden. Auf dem aufgewölbten Blütenboden sitzen zahlreiche freie Fruchtblätter. Bei der Reife bildet der Blütenboden eine saftig fleischige Scheinbeere.
Die Früchte im biologischen Sinn sind kleine gelblich bis rötliche, einsamige Nüsschen (nach anderer Auffassung Achänen) an der Oberfläche der roten Scheinfrucht. Die Fruchtknoten bilden je ein Nüsschen aus, die durch das Wachstum der später markant roten Blütenachse während der Reifezeit auseinandergerückt werden. Tiere, die die auffällige, oft auf der namensgebenden Erde liegende Erdbeerfrucht fressen, scheiden die kleinen hartschaligen Nüsschen, die sich auf dem Fruchtfleisch befinden, wieder aus, so dass die Nüsschen – soweit sie geeignete Standortbedingungen vorfinden – keimen können (sogenannte Endochorie). In Europa sind es Säugetiere wie Rotfuchs, Dachs, Igel, Rötelmaus und Siebenschläfer; Vögel wie Amsel, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Wirbellose wie Weinbergschnecke, einige Käferarten und Tausendfüßer, die von den Früchten angelockt werden. Sie sind damit an ihrer Verbreitung beteiligt. Ameisen schleppen die Früchte sogar in ihre Baue, verfüttern das Fruchtfleisch an ihre Larven und tragen anschließend die verbliebenen Nüsschen wieder weg. Die Erdbeere benutzt allerdings nicht nur die Endochorie und Blastochorie als Ausbreitungsmechanismus. Früchte, die an den Stängeln verbleiben, vertrocknen nach einiger Zeit, wobei die Nüsschen herabfallen. Diesen Mechanismus bezeichnet man als Barochorie.