Der Begriff Obst (althochdeutsch obaz, mittelhochdeutsch ob(e)z, frühneuhochdeutsch obs; „Obst, Baumfrucht“) setzt sich aus dem Verhältniswort ob sowie einem mit essen verwandten Verbalnomen mit einer Ausgangsbedeutung ‚Zuspeise‘ (zur Grundnahrung), ursprünglich wohl Hülsenfrüchte, zusammen. Die unorganische -t-Endung tritt seit dem 16. Jahrhundert auf. Die Bezeichnung ist gemeinwestgermanisch, siehe mittelniederdeutsch ōvet, āvet, ōves, ōvest, mittelniederländisch und niederländisch ooft sowie altenglisch ofet(t).
Die Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse ist nicht biologisch, sondern kulturell bedingt und daher unscharf. In der Regel stammt Obst von mehrjährigen und Gemüse von einjährigen Pflanzen (laut Lebensmitteldefinition). Der Zuckergehalt beim Obst ist meist höher. Botanisch gesehen entsteht Obst aus der befruchteten Blüte, Gemüse entsteht aus anderen Pflanzenteilen. Paprika, Tomaten, Kürbisse, Zucchini, Auberginen und Gurken sind zwar Früchte und gehören laut der obigen (botanischen) Definition zu Obst (da sie aus befruchteten Blüten entstehen), werden aber als einjährige Pflanzen (Lebensmitteldefinition: Gemüse) und gemeinhin wegen der fehlenden Süße beziehungsweise Säure als Fruchtgemüse bezeichnet. Rhabarber hingegen ist ein Blattstiel, wird aber auch als Obst verwendet.
Die unten beschriebene Einteilung von Obst in Obstartengruppen (Kernobst, Steinobst, exotische Früchte usw.) ist die heute im Handel übliche. In der Botanik dagegen fasst man unter dem Sammelbegriff Obst „alle diejenigen Samen und Früchte kultivierter oder wild wachsender Pflanzen zusammen, die im Allgemeinen roh gegessen werden und von angenehmem, meist süßlichem oder säuerlichem Geschmack sind. Sofern es sich dabei um Samen handelt, sind sie auch wegen des hohen Zuckergehalts und des damit verbundenen hohen Energiegehalts sehr nahrhaft, während Früchte, deren Samen häufig nicht mit verzehrt werden, in der Regel Fruchtfleisch mit hohem Wassergehalt und daher nur geringen Nährwert besitzen. Dank ihres Gehalts an Vitaminen und Mineralsalzen stellen sie aber […] eine wichtige Ergänzung zur Nahrung dar […].“