Essigsäurehex-3-enylester

Essigsäurehex-3-enylester, auch 3-Hexenylacetat, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der ungesättigten Carbonsäureester und der grünen Blattduftstoffe. Der Ester leitet sich von Essigsäure und von "Blätteralkohol", (Z)-3-Hexenol, ab. (Z)-3-Hexenylacetat ist in der Natur deutlich verbreiteter als (E)-3-Hexenylacetat.

Vorkommen

Die Substanz wird bei vielen Pflanzen – neben dem (Z)-3-Hexenol – nach einer Verletzung des Gewebes zur Abtötung von Pilzen (Fungizid) und Bakterien (Bakterizid) sowie als Abwehrstoff gegen pflanzenfressende Tiere, meist Insekten, ausgeschüttet. Die Verbindung wirkt beispielsweise abschreckend auf Weinbergschnecken. Neben der direkten Wirkung auf Fraßfeinde, löst es auch die die Expression pflanzlicher Gene aus, die an weiteren Verteidigungsmechanismen beteiligt sind. Das Phänomen der Freisetzung wurde an der Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), an Birken, an Schwarz-Erlen und an Blaubeerpflanzen untersucht, wobei jegliche Verletzung der Blätter sofort zur Absonderung des (Z)-3-Hexenylacetats und des freien Alkohols führte. Weitere Pflanzen, in denen die Verbindung beispielsweise in Blättern oder Blüten nachgewiesen wurde, sind Erdbeere, Apfel, Aprikose, Himbeere, Tee, die milchweiße Pfingstrose, gelben Teerosen, Kugelamaranth, Raps, Weißer Senf, Brauner Senf und Brassica arvensis, Jasmin, Baumwolle und Gewürznelkenbaum.

Die Verbindung kommt auch in vielen Früchten vor, beispielsweise in Pflaumen, Melonen, Pfirsich und Plattpfirsich, Quitten, Erdbeeren, Passionsfrucht und Curuba, Guaven, der Guaven-Art Psidium acidum, der Feigenart Ficus hispida, sowie in Mangaba, Feijoa und Lulo vor.

Die Verbindung ist eine wichtige Aromakomponente in grünen Oliven und Olivenöl. In Olivenöl kommt auch (E)-3-Hexenylacetat vor.

Auch für andere Lebewesen hat die Verbindung wichtige biologische Bedeutungen. Bei Citrobacter, die als Darmbakterien bei der Fruchtfliege Bactrocera dorsalis vorkommen, ist die Verbindung ein Allomon, durch das die Fruchtfliegen dazu angeregt werden, ihre Eier auf Pflanzen zu legen, die von den Bakterien besiedelt sind. Der Pilz Colleotrichum falcatum besiedelt Zuckerrohr und nimmt Einfluss auf die von diesem emittierten flüchtigen Verbindungen, um seine Beute, den Zuckerrohr-Bohrer (Diatreae saccharalis), anzulocken. Diese Veränderungen bestehen unter anderem in einer Verringerung der Emission von 3-Hexenylacetat.

Die Verbindung kommt außerdem zum Teil als Verunreinigung in Trinkwasser vor und kann dort einen unangenehmen Geschmack verursachen.

Biosynthese

(Z)-3-Hexenylacetat entsteht über den Lipoxygenase-Weg aus Linolensäure. Diese wird über Traumatinsäure, (Z)-3-Hexenal und (Z)-3-Hexenol unter anderem zu (Z)-3-Hexenylacetat umgewandelt.

Unternehmen zum Aromastoffe

Im Bereich von Aromastoffe agieren zahlreiche Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Lösungen für dieses Thema anbieten. Die Firmenliste bietet einen umfassenden Überblick über die Akteure, die im Bereich Aromastoffe eine Schlüsselrolle spielen. Von etablierten Branchenführern bis hin zu aufstrebenden Start-ups, jedes Unternehmen trägt auf seine Weise zur Dynamik und Entwicklung von Aromastoffe bei.

Unternehmen Herkunft Typ
ADM WILD
ADM WILD
Berlin, Deutschland Hersteller
Kuraray
Kuraray
Frankfurt am Main, Deutschland Hersteller
Axxence Aromatic
Emmerich, Deutschland Hersteller
Bell Flavors & Fragrances
Leipzig, Deutschland Hersteller
esarom
Oberrohrbach, Österreich Hersteller
Destilla
Nördlingen, Deutschland Hersteller
Givaudan
Vernier, Schweiz Hersteller
Metroz Essences
Cologno, Italien Hersteller
C.D.W. Litterst – Biophysikalische Technik – Aropur
Offenburg, Deutschland Hersteller
Kuraray Europe
Kuraray Europe
Hattersheim, Deutschland Hersteller

Herstellung

Industriell wird der (Z)-3-Hexenylacetat durch säurekatalysierte Veresterung von Essigsäure und (Z)-3-Hexenol hergestellt. Es entsteht neben anderen Isomeren bei der Umsetzung von 1-Hexen mit Palladium(II)-acetat.

Eigenschaften

3-Hexenylacetat ist eine farblose, kräftig nach grünen Früchten riechende Flüssigkeit. Die Geruchsschwelle beim Menschen liegt bei 7,8 μg/kg.

Produkte

Die Welt von Aromastoffe ist reich an Produkten, die in diesem Themenfeld zum Einsatz kommen. Diese Produktliste präsentiert eine Auswahl von Geräten und Materialien, die für das Thema Aromastoffe relevant sind. Diese Produkte reichen von technologischen Durchbrüchen bis hin zu erprobten Systemen, die routinemässig im Bereich Aromastoffe zum Einsatz kommen.

Verwendung

Die Verbindung wird in der Größenordnung von 100 bis 1000 Tonnen pro Jahr als Duftstoff eingesetzt. Beide Isomere werden als Aromastoffe verwendet und sind in der EU für Lebensmittel allgemein zugelassen. Für das (Z)-Isomer besteht die Zulassung unter der FL-Nummer 09.197, für das (E)-Isomer unter der Nummer 09.928.

Sicherheitshinweise

Die Giftigkeit von Essigsäurehex-3-enylester im Tierversuch mit Kaninchen und Ratten war gering: die LD50-Werte lagen dermal und oral bei > 5 g/kg Körpergewicht. Die Verbindung ist weder cytotoxisch, noch mutagen oder klastogen. Gabe von 1 g/kg täglich über längeren Zeitraum hatte keine negativen gesundheitlichen Effekte auf Ratten, auch nicht auf die Fortpflanzung oder den Nachwuchs. Wiederholter Hautkontakt mit der Verbindung kann zu Sensibilisierung führen, was nach den vorliegenden Studienergebnissen aber nur selten vorkommt.

In den USA liegt der FEMA PADI-Wert bei 2,9 mg/Tag.

News

In der Welt des Themas Aromastoffe gibt es ständig Neues zu entdecken. Aktuelle Entwicklungen und spannende Meldungen bieten tiefe Einblicke und erweitern das Verständnis für dieses dynamische Feld. Von bahnbrechenden Entdeckungen bis hin zu wichtigen Ereignissen – die Entwicklungen für das Thema Aromastoffe sind ein Spiegelbild des stetigen Wandels und der Innovation in diesem Bereich.

Strukturformel
Strukturformel von cis-Essigsäurehex-3-enester
Strukturformel von cis-Essigsäurehex-3-enester
Allgemeines
Name Essigsäurehex-3-enylester
Andere Namen
  • cis-3-Hexen-1-yl-acetat
  • cis-Hex-3-enyl-acetat
  • (Z)-Hex-3-enyl-acetat
  • Hex-3(cis)-enylacetat
  • CIS-3-HEXENYL ACETATE (INCI)
Summenformel C8H14O2
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3681-71-8
EG-Nummer 222-960-1
ECHA-InfoCard 100.020.873
PubChem 5363388
ChemSpider 4515742
Wikidata Q1368869
Eigenschaften
Molare Masse 142,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,90 g·cm−3 (25 °C)

Siedepunkt

171,6 °C (1018 hPa)

Löslichkeit
  • schwer in Wasser (1,11 g·l−1 bei 20 °C)
  • sehr gut löslich in Ethanol
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 226
P: 210233303+361+353370+378403+235501
Toxikologische Daten
  • > 5 g·kg−1 (LD50, Kaninchen, transdermal)
  • > 5 g·kg−1 (LD50, Ratte, oral)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.