Für die Herstellung von Traubenkernmehl werden die Traubenkerne nach dem Pressvorgang zur Weinherstellung aus dem Pressrückstand, dem Trester, gewonnen. Eine „Abbeermaschine“ (Drehsieb) trennt die Kerne von der Beerenschale. Die losen Kerne werden dann mittels Warmluft getrocknet und mit einem Windsichter oder einer alten Getreidewinde geputzt, damit die reinen Kerne übrigbleiben. Dann werden die Kerne nochmals getrocknet. Danach werden die getrockneten Kerne kalt gepresst, um aus ihnen Traubenkernöl zu gewinnen. Nach der Pressung verbleibt der Presskuchen, der mittels einer Transportschnecke zerkleinert, durch ein Walzwerk zu Granulat verarbeitet und schließlich in einer Getreide- oder Wirbelstrommühle sehr fein zu Traubenkernmehl vermahlen wird. Die Wärmeentwicklung beträgt dabei 40 bis 50 °C, wobei diese Temperatur nur für wenige Sekunden erreicht wird. Durch dieses schonende Herstellungsverfahren können besonders die ernährungsphysiologisch wertvollen Inhaltsstoffe des Traubenkernmehls erhalten werden.
Durch Extraktion mit Wasser oder Ethanol, aber auch mittels Chloroform und anderem, kann aus Traubenkernen auch Traubenkernextrakt hergestellt werden. Hier ist dann der Gehalt an oligomeren Proanthocyanidinen (OPC) stark erhöht.