Die Sauce geht einer Legende nach auf ein indisches Rezept zurück, das der Ex-Gouverneur von Bengalen, Lord Marcus Sandys, 1835 nach England brachte.
Dieses Rezept ließ der Lord angeblich in der Drogerie von John Lea und William Perrins in Worcester zubereiten. Allerdings habe das Resultat zu scharf geschmeckt und sei als ungenießbar abgelehnt worden. Ein Fass der Mixtur, die Lea und Perrins für sich selbst hergestellt hätten, wurde der Legende zufolge in einem Keller eingelagert. Als dieses Fass nach einem halben Jahr geöffnet worden sei, war der Inhalt zu einer würzigen Sauce gereift. Lea und Perrins begannen daraufhin mit der Produktion.
In der Realität gab es jedoch nie einen Gouverneur oder anderen Kolonialbeamten dieses Namens; das Rezept stamme vielmehr von einer adeligen Frau, deren Nennung auf dem Etikett aber gegen die damaligen Anstandsregeln verstoßen hätte, so Lea & Perrins.
Im Jahr 2001 hat jedoch sogar ein Unternehmenssprecher der damals noch eigenständigen Firma Lea & Perrins zugegeben, dass es sich bei allen diesen Legenden um PR-Erfindungen der Hersteller handele, indem er erklärte, es sei wohl nicht die volle Wahrheit („not God’s own truth“). Das Rezept dürfte von den beiden Apothekern selbst erdacht worden sein. Die Worcestershiresauce befindet sich seit 1838 in Produktion und wurde in den Anfangsjahren als Mittel zur Förderung der Verdauung angepriesen, bevor sie Einzug in Landesküchen auf der ganzen Welt hielt, u. a. in Japan und Frankreich – dort wird sie z. B. für Steak Tatar verwendet.
Anders als in Westeuropa wurde in der DDR nach der Konzentration auf wenige Herstellungsbetriebe diese Sauce hauptsächlich durch den „VEB Exzellent Dresden“ industriell hergestellt. Im Angebot waren zwei Produkte verschiedener Rezeptur mit unterschiedlichen Namen:
- „Worcestersauce“ – eine scharfe Variante mit Tomatenkonzentrat, Tamarindenmus, Curry, Walnuss, Champignons und Chili
- „(Dresdner) Worcestershiresauce“ – eine süße Variante, die zusätzlich Malzextrakt, Apfelgelee und Dessertwein enthielt, jedoch keinen Chili.
Angesichts von Versorgungsengpässen waren nicht immer beide Varianten für die Bevölkerung verfügbar.
„Worcestersauce Dresdner Art“ ist heute noch erhältlich, allerdings mit veränderter Rezeptur.