Bei Bäckern stabiler Umsatz und weniger Betriebe

Das Bäckerhandwerk kann seinen Umsatz halten. Doch die Betriebe müssen sich vielfältiger Konkurrenz stellen. Der Streit um den Begriff Bäckerei wird möglicherweise vor Gericht landen.

02.04.2014 - Deutschland

Für Verbraucher wird die Auswahl an Bäckereien in Deutschland kleiner. Dieser Trend hat sich nach Angaben des Bäckerhandwerks im vergangenen Jahr fortgesetzt. Die Zahl der Bäckereibetriebe sank um rund 500 auf 13 717, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks am Dienstag mitteilte. Im Jahr 2000 gab es noch 19 800 Betriebe. Zugleich sichern sich die großen Unternehmen einen zunehmend größeren Anteil am Geschäft der Branche.

Verbandspräsident Peter Becker sagte in Berlin, bei den Bäckereien gebe es einen Konzentrationsprozess, den man in anderen Wirtschaftszweigen auch finde. Dieser sei «nicht besorgniserregend». Der Branchenumsatz stieg nach Verbandsangaben 2013 leicht um 0,2 Prozent auf 13,18 Milliarden Euro.

Nach einer Übersicht auf Grundlage der Umsatzsteuer-Statistik 2012 gehören 3,8 Prozent der Bäckereien zu den Großbäckern mit mehr als fünf Millionen Euro Umsatz. Sie dominieren den Markt, denn 63 Prozent des Branchenumsatzes gehen auf ihr Konto. 28,8 Prozent der Betriebe sind demnach der Größenklasse 500 000 bis 5 Millionen Euro Umsatz zuzuordnen. Sie stehen für 27 Prozent der Branche. Die kleineren Bäckereien (bis 500 000 Euro) stellen zwei Drittel der Betriebe (67,4 Prozent), erwirtschaften aber nur zehn Prozent des Umsatzes.

Sorgen bereitet den Bäckern der zunehmende Verkauf von Backwaren an Tankstellen, Schreibwarenläden und anderen kleinen Geschäften. Dort werden Teiglinge von Brötchen oder Hörnchen allenfalls aufgewärmt, aber nicht gebacken. Der Verband prüfe derzeit juristische Schritte gegen diese «unschöne Entwicklung», sagte Präsident Becker. Man spreche darüber derzeit auch mit den Verbraucherzentralen.

Die deutsche Handwerksordnung schütze den Bäckermeister als Beruf, nicht aber die Bäckerei als Verkaufsstelle für deren Erzeugnisse, erläuterte der Cheflobbyist. Das Bäckerhandwerk strebe eine Ergänzung an, damit sich künftig nur Bäckereien auch so nennen dürften. -(dpa)-

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