Tortenbäcker Coppenrath & Wiese soll verkauft werden
Wer als potenzieller Investor infrage kommt, teilte sie nicht mit. Über den Verkauf hatten zuvor die "Lebensmittel Zeitung" sowie die "Westfälischen Nachrichten" berichtet. In einer Sitzung am Dienstag hatten die vier Gesellschafter den Verkauf beschlossen.
An den Verkauf haben die Gesellschafter Auflagen geknüpft: Ihnen sei die Absicherung der Mitarbeiter und der Firmenkultur besonders wichtig. Daher werde nur mit einem kleinen Kreis von möglichen Investoren verhandelt, sagte die Coppenrath & Wiese-Sprecherin. Marktinsider spekulieren, dass der Bielefelder Konkurrent Dr. Oetker oder der Lebensmittelkonzern Nestlé zum denkbaren Kreis der Käufer gehören. In den beiden Unternehmenszentralen gaben sich die Sprecher allerdings bedeckt. "Marktgerüchte kommentieren wir nicht", hieß es am Mittwoch aus den Pressestellen übereinstimmend. Zumindest der Oetker-Konzern denkt aber dank voller Kassen und geringer Schulden durchaus an Zukäufe, hatte Finanzchef Albert Christmann noch vergangene Woche bei der Bilanz-Pk erklärt.
Ein attraktiver Übernahmekandidat wäre das Familienunternehmen aus der Nachbarstadt Osnabrück allemal, zumal die Tiefkühlbranche ständig wächst: Im vergangenen Jahr legten die Hersteller um 3,3 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 12,4 Milliarden Euro zu, sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts, Sabine Eichner. Der Prokopf-Verbrauch an Tiefkühlware lag im Vorjahr bei 41,6 Kilo, auch hier geht die Tendenz weiter nach oben.
Mehr als 400 Millionen Euro setzt Coppenrath & Wiese pro Jahr um und beschäftigt 2200 Mitarbeiter. Eigenen Angaben zufolge ist das Unternehmen Europas größter Hersteller von tiefgekühlten Torten und Kuchen. Produktionsstandort ist das Werk im westfälischen Mettingen bei Osnabrück.
Das Familienunternehmen war 1975 von Aloys Coppenrath und seinem Vetter Josef Wiese gegründet worden. Die Familie Wiese schied 2004 aus dem Unternehmen aus, in der Folge übernahm Aloys Coppenrath das Unternehmen komplett. Angeblich konnten sich die Erben des im März 2013 im Alter von 79 Jahren gestorbenen Coppenrath aber nur schwer auf einen gemeinsamen Kurs einigen. Schon kurz nach dem Tod des Unternehmensgründers im vergangenen Jahr gab es daher erste Spekulationen um einen Verkauf des Unternehmens./eks/DP/stb -(dpa)-
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