Omega-3-Fette können das Risiko von Magen-Darm-Erkrankungen verringern
Forscher bestätigen das "Bauchgefühl" einer entzündungshemmenden Wirkung von EPA und DHA
Forschungen zeigen, dass Ernährungsweisen und einige Organismen im Magen-Darm-Trakt zur Vorbeugung oder zur Entwicklung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Colitis (Dickdarmentzündung) und Morbus Crohn beitragen können. Vor allem PUFAs haben eine Auswirkung auf die im Darm befindlichen Mikroben, auch bekannt als "Darm-Mikroorganismen".
Dr. Deanna Gibson, Dozentin an der Universität von British Columbia, Kanada, und ihre Kollegen untersuchten die Auswirkungen von Omega-3- und Omega-6-PUFAs bei Mäusen, die mit Magen-Darm-Bakterien infiziert waren, die Dickdarmentzündung auslösen. Die mit Omega-6-PUFAS (Maiskeimöl) gefütterten Tiere wiesen stärkere Schäden im Darm, Schäden der Immunzellen und eine größere Produktion von schädlichen Bakterien auf. Im Gegensatz dazu erhöhte eine Ernährung, die reich an EPA [http://en.wikipedia.org/wiki/Eicosapentaenoic_acid] und DHA war, die Anzahl entzündungshemmender Mikroorganismen, was wiederum Schäden der Immunzellen und Entzündungen verringerte und vor Schäden durch Dickdarmentzündung schützte. Dennoch litten die mit Omega-3-Fetten ernährten Mäuse an Sepsis (Ganzkörperentzündung aufgrund von schwerwiegenden Infektionen), weil ihre notwendigen Immunreaktionen zur Bewältigung der Infektionen beeinträchtigt waren.
"Obwohl zu starke Entzündungen im Kontext von Autoimmunerkrankungen nicht gut sind, werden dennoch Entzündungen gebraucht, um Infektionen zu überleben", beobachtete Gibson. "Diese Beobachtungen legen nahe, dass eine übermäßige Zufuhr von Omega-6-PUFAs die Darmgesundheit schädigen können. Umgekehrt, während eine Zufuhr von Omega-3-PUFAs nützliche Mikroorganismen im Darm stärkt und dadurch Entzündungen hemmt, kann dieser unter normalen Bedingungen gegebene Vorteil bei Vorhandensein von schädlichen Bakterien problematisch werden."
"Eigenartigerweise litten die Mäuse nicht unter Sepsis, wenn eine an gesättigten Fetten reiche Ernährung durch Fischöl ergänzt wurde," fügt Gibson hinzu. "Diese verblüffenden Erkenntnisse legen nahe, dass eine Ergänzung durch Omega-3-PUFAs bei einer an gesättigten Fetten reichen Ernährungsweise für den Magen-Darm-Trakt eine bessere Schutzfunktion hat als eine an Omega-6-PUFAs reiche Ernährung."
Dr. med. Jing X. Kang, Professor der Harvard Medical School und am Massachusetts General Hospital, USA, berichtete von einer Studie mit Mäusen, die zeigte, dass ein geringeres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-PUFAS die Situation der Mikroorganismen im Darm verändert und die Produktion von schädlichen Bakterien verringert, während nützliche Bakterienkolonien zunehmen. Diese Veränderungen führen zu weniger Entzündungen.
"Chronische geringfügige Entzündungen tragen zur Entwicklung von zahlreichen chronischenKrankheiten bei und können durch schädliche Darmbakterien hervorgerufen werden", sagt Kang. "Von daher könnten Ernährungsstrategien, die das Verhältnis von Omega-6-/Omega-3-PUFAs verringern, um die Situation der Darmmikroorganismen zu optimieren - so etwa die reduzierte Zufuhr von pflanzlichen Ölen mit hohem Omega-6-Fettanteil, industriell verarbeiteten Lebensmitteln, mit Getreide gefüttertem Vieh und die erhöhte Zufuhr von Fisch und grünem Gemüse - sich als wirksam für die Beherrschung solcher Krankheiten erweisen. Zur Beherrschung von einigen Gesundheitszuständen sind auch hochwertige Omega-3-Ergänzungen geeignet."
Um weitere Informationen zu erhalten, gehen Sie auf www.issfal.org (rechts neben dem Artikel verlinkt).
Die International Society for the Study of Fatty Acids and Lipids (ISSFAL) ist die weltweit führende wissenschaftliche Institution, die sich ausschließlich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Nahrungsfetten, -ölen und -lipiden befasst. 1991 gegründet, hat die ISSFAL heute mehr als 500 Mitglieder in über 40 Ländern. Die Mitglieder sind Wissenschaftler, medizinische Fachleute, Lehrpersonen, Verwaltungsfachleute, Kommunikationsfachleute und andere Personen mit Interesse an Lipiden, wie zum Beispiel mono-ungesättigte, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.