Wasser: Wie ist die Qualität in Karton, PET und Glas?
Ergebnisse der Internationalen DLG-Qualitätsprüfung für Mineralwasser
Deutschland ist ein Wasserland. Der Verbraucher kann zwischen 500 Mineralwassermarken wählen. Die Wässer unterscheiden sich je nach Region durch ihre unterschiedliche Zusammensetzung von Mineralstoffen und Spurenelementen. Auch der unterschiedliche Gehalt an Kohlensäure charakterisiert das Profil eines Mineralwassers. Die beliebtesten Mineralwässer sind mit einem Marktanteil von zusammen 84,2 Prozent nach wie vor der klassische Sprudel und das Mineralwasser mit geringem Kohlensäure-Gehalt. Mineralwässer ohne Kohlensäure werden immer beliebter und haben einen Anteil von 13,4 Prozent am Mineral- und Heilwasser-Markt erreicht. (Quelle: VDM).
DLG-Test: Prüfmethode und Ergebnisse
Die Angebotsvielfalt auf dem deutschen Wassermarkt spiegelt sich im DLG-Test wider. So nahmen die Wasserexperten alle traditionellen Wasservarianten unter die Qualitätslupe. Alle Produkte wurden nach einem produktspezifischen Qualitätsstandard bewertet, der wasseranalytische, mikrobiologische, sensorische sowie weitere verbraucherrelevante Testkriterien, wie die Deklaration, berücksichtigte. Voraussetzung für die Zulassung eines natürlichen Mineralwassers zur DLG-Qualitätsprüfung ist die Aufnahme in die Listen der in Deutschland amtlich anerkannten natürlichen Mineralwässer. Wird dasselbe Wasser in verschiedenen Behältnissen abgefüllt (z.B. PET oder Glas), wird es in jeder Behältnisart separat bewertet. In den umfangreichen Laboruntersuchungen wird festgestellt, ob die Wässer die hohen Anforderungen erfüllen können. Auf die Laborphase folgt die Überprüfung der Produktdeklarationen. Für die abschließende Sensorik-Prüfung hat die DLG einen Katalog produktspezifischer Merkmalseigenschaften ausgearbeitet, mit dessen Hilfe Teilqualitäten wie Aussehen, Geruch oder Geschmack überprüft werden. Eigens geschulte Experten unterziehen jedes Wasser einer produktspezifischen sensorischen Analyse. Aus dem sensorischen Wert und den analytischen Ergebnissen wird dann das Gesamturteil ermittelt, das für die DLG-Prämierung ausschlaggebend ist.
Testkriterien
- Laboranalysen
In der DLG-Qualitätsprüfung für Wässer wird ein starker Fokus auf die Analyse getränketypischer Qualitätsmerkmale gelegt. Auch die Ermittlung ausgesuchter relevanter Kontaminanten, welche über die Umwelteinflüsse auf Rohstoffe, Prozesse, Lagerungsbedingungen und Verpackung auf das Endprodukt übertragen werden könnten, werden intensiv untersucht und beurteilt. Dank der modernen instrumentellen Analytik, der Plausibilitätsprüfung über die Kombination mit sensorischen Resultaten und des fortwährenden Wissenstransfers mit der Praxis und der Lebensmittelforschung kann so eine umfassende Qualitätsprüfung sichergestellt werden. Es werden Laboruntersuchungen zur Feststellung der Einhaltung von Grundbedingungen durchgeführt. Dazu zählen: mikrobiologische Untersuchungen z.B. nach Krankheitserregern, wasserchemische Analysen, um die Einhaltung verschiedener Grenzwerte zu kontrollieren. Ebenso bewerten die DLG-Experten den Einfluss der Verpackungen auf die Qualität der Wässer, beispielsweise den Acetaldehyd-Gehalt und die CO2-Konzentration bei PET-Flaschen.
- Sensorische Experten-Tests
Im Zentrum der DLG-Tests steht die sensorische Analyse der Lebensmittel (u.a. Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz). Die Prüfer erstellen für jedes Produkt ein Expertengutachten nach DIN EN ISO/IEC 17065. Diesensorische Analyseder Wässer erfolgt nach einem Prüfschema, das von Experten aus Wissenschaft und Praxis entwickelt wurde. In den DLG-Tests führen sensorische Fehler in den Bereichen Geschmack oder Geruch zu Punktabzug. Die Sensorik-Experten bewerten die Lebensmittel nach dem wissenschaftlich anerkannten DLG-5-Punkte-Schema. So lassen sich z.B. Fremdgerüche oder die fehlende Frische erkennen und beurteilen. In den sensorischen Tests sowie in den Labortests bewerten die Prüfer die Produkte in anonymisierter Form, das heißt ohne Kenntnisse über den Hersteller, die Marke, das Produkt oder den Preis.
- Deklarationskontrollen
Die Mineralwässer werden umfangreichen Deklarationskontrollen unterzogen, die auf den Vorgaben der neuen Lebensmittel-Informationsverordnung basieren. Um die Neutralität zu wahren, werden die Verpackungs- und Kennzeichnungs- bzw. Deklarationsprüfungen separat von Testern durchgeführt, die sich nicht an den sensorischen Bewertungen beteiligen.