Österreichs Brauer: Für Aufklärung, gegen Dirigismus
Allerdings sehen Österreichs Brauer die Diskussion im Europäischen Parlament zur Einführung verpflichtender Warnhinweise kritisch und erachten Aufklärungs- und Informationskampagnen über die Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft und Stillzeit, wie sie in Österreich derzeit schon umgesetzt werden, für wirkungsvoller. Die Einführung von Warnhinweisen würde zudem einen unvertretbaren Eingriff in die Gestaltung ihrer Produkte bedeuten. Durch Warnhinweise werden Produkte in ihrer Gestaltung stückweise vereinheitlicht, der Wettbewerb aufgrund sinkender Differenzierbarkeit langfristig geschwächt. Ein für die überwiegende Mehrheit der Konsumenten unbedenkliches Produkt wie Bier darf nicht einer generellen Stigmatisierung unterzogen werden.
Sigi Menz, Obmann des österreichischen Brauereiverbandes: „Die Europäische Union täte generell gut daran, die Bürger nicht mehr und mehr zu bevormunden und sie für dumm zu verkaufen. Andernfalls laufen wir Gefahr, Schritt für Schritt in eine freudebefreite Verbotsgesellschaft ohne jede Selbstbestimmung zu geraten. Ich habe das mulmige Gefühl, dass die Einschränkung unserer Freiheit in Zukunft noch viel weiter gehen wird, als es sich manche Gutgläubige heute vorstellen können.“
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