Beschaffung von Bio-Rohstoffen

Risiken erkennen, einschätzen und minimieren

16.07.2015 - Deutschland

Die Importe von Öko-Lebensmitteln aus Drittländern steigen kontinuierlich. Doch was für die weltweite Entwicklung des Öko-Landbaus positiv ist, kann hierzulande für Lebensmittelhersteller auch Risiken bergen. 

Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller AöL und die Gesellschaft für Ressourcenschutz GfRS informieren deshalb seit mehreren Jahren Händler und Importeure über mögliche Fallstricke. Denn Importeuren und Öko-Kontrollstellen verlangt der Import aus Drittländern ein besonderes Engagement ab. Dies gilt umso mehr, als mit den Plänen der EU für die Revision der Öko-Verordnung  praxisfremde Lösungen drohen, womit neue Probleme bei der Einfuhr von Rohstoffen vor allem aus Drittländern geschaffen werden.

AöL-Geschäftsführer Alexander Beck sieht in den Info-Veranstaltungen einen wichtigen Baustein zur Qualitätssicherung. Marion Czech  von der GfRS unterstreicht die große Bedeutung des Engagements von Herstellern und von Öko-Kontrollstellen für sichere Bio-Importe aus Drittländern.

Aufgrund des großen Erfolgs werden die Info-Veranstaltungen künftig zweimal im Jahr, einmal für Einsteiger und einmal für Fortgeschrittene, stattfinden. 

Neben den rein rechtlichen Unsicherheiten beim Import wachsen die Herausforderungen, angesichts des wachsenden Bio-Markts ausreichend Rohware zu beziehen. Vor allem die Nachfrage nach deutschen Rohstoffen kann immer schlechter gestillt werden. Deshalb sind viele Verarbeitungsunternehmen  gezwungen, ihre Rohware, die sie sonst vorzugsweise aus Deutschland beziehen würden, aus anderen europäischen Ländern oder sogar weltweit zu beschaffen.

Teilnehmer eines weiteren Seminars der AöL zu diesem Thema waren sich einig, dass sie über die ganze Rohstoffkette hinweg, von der Erzeugung, über die Erfassung bis zur Anlieferung, die ökologische Herkunft garantieren und belegen müssen. Dabei wurden zwei neue Systeme zur technischen Rückverfolgbarkeit  vorgestellt. Beide Systeme zielen darauf ab, Erzeuger, Handel und Hersteller deutlich schneller über etwaige Unregelmäßigkeiten zu informieren, als staatliche Stellen dies grenzüberschreitend gewährleisten können.

 

Ferner wurde ein Bio-Bewertungstool vorgestellt. Diese wurde von der AöL zusammen mit dem niederländischen Verband Bionext entwickelt. Das Werkzeug soll die Rohwarenbeschaffer in den Unternehmen dabei unterstützen, das Risiko insbesondere bei neuen  Rohwarenlieferanten zu erkennen und einzuschätzen. Die Benutzer können das Instrument einfach erweitern und an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

 

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