Unilever drängt auf Ende des Preiskampfs im deutschen Einzelhandel
Der Konsumgüterhersteller Unilever (Langnese, Knorr, Axe) ärgert sich über den aggressiven Preiskampf und die zahlreichen Sonderangebote im deutschen Einzelhandel. «Der Wahnsinn muss ein Ende haben» sagte Deutschland-Chef Ulli Gritzuhn der «Welt» (Montag). Die Preiskämpfe auf Kosten der Markenhersteller könnten die Unternehmen auf Dauer nicht verkraften. «Wir als Industrie und auch der Handel müssen eine Weg finden, wie wir die Wertvernichtung bei den Markenartikeln beenden können», verlangte Gritzuhn.
Der Wettbewerb im deutschen Einzelhandel gilt als besonders hart. Ein Grund dafür ist die starke Stellung von Discountern wie Aldi und Lidl, die sich in den vergangenen Wochen bei einer Reihe von Markenartikeln vom Energydrink Red Bull bis zu Funny-Frisch Kartoffelchips einen regelrechten Preiskrieg lieferten.
Deutschland habe im EU-Vergleich mit die niedrigsten Verbraucherpreise für verpackte Nahrungsmittel, klagte Gritzuhn. Umsatzdruck und Preisdruck hätten dazu geführt, dass Waren über zu viele Werbeaktionen zu einem zu geringen Wert verkauft würden.
Im Handel scheint die Bereitschaft zu einem Kurswechsel bislang aber wenig ausgeprägt. Der Discounter Norma jedenfalls senkte am Montag die Preise für eine ganze Reihen von Markenartikeln. Darunter auch: Ein Deodorant der Unilever-Marke Axe. (dpa)
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