Paulaner zieht Umweltbilanz

05.08.2015 - Deutschland

Wenn die Paulaner Brauerei in ihre Mikrobrauerei im Eiswerk einlädt,geht es normalerweise um Aromahopfen, besondere Malzaromen oder das passende Bier zu jedem Essen. Statt Bierverkostung stand am Freitag, den 31.7. im Eiswerk aber ein Vortrag über Strom-, Wärme und Wassereinsparungen auf dem Programm. Anlass war die Veröffentlichung des Paulaner Umweltberichts, der online auf www.paulaner.de/umweltbericht abrufbar ist. (nebenstehender Link)

Paulaner Brauerei GmbH & Co. KG

Paulaner zieht Umweltbilanz

Dr. Johannes Fischer, seit 25 Jahren bei Paulaner und als Umweltmanagementbeauftragter seit dieser Zeit für umweltschonendes Brauen zuständig, zog bei der Veranstaltung eine Bilanz seiner Arbeit am Nockherberg. Seit 1990 hat die Paulaner Brauerei ihren CO2-Ausstoß um ca. 70 Prozent verringert – und das bei gestiegenem Bierausstoß. Wesentlichen Anteil daran haben Systeme zur Energierückgewinnung. Während früher beispielsweise beim Biersieden die heißen Dämpfe in die Luft ausgestoßen wurden, wird heute der Dampf aufgefangen und als heißes Wasser wieder dem Wärmekreislauf der Brauerei zugeführt.

Auch beim wertvollen Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen hat Paulaner in den vergangenen Jahrzehnten deutlich eingespart. Früher wurden für einen Liter Bier fast elf Liter Wasser benötigt – unter anderem für die Reinigung der Mehrwegflaschen oder Fässer. Alte Flaschenwaschmaschinen brauchten einen bis eineinhalb Liter Wasser, um eine Halbliterflasche zu reinigen – heute ist es nur noch etwa ein Zehntel.

Regenerative Energie spielt bei Paulaner eine große Rolle. Als eine von wenigen Brauereien in Deutschland betreibt sie eine eigene Biogasanlage, in der das Abwasser aus dem Braubetrieb aufbereitet wird und daraus über Biogas Energie gewonnen wird. Heute werden daraus etwa 20 Prozent des gesamten Wärmebedarfs im Betrieb abgedeckt. Ein Grund dafür ist der Trend zu alkoholfreien Bieren: Alkoholfreies Weißbier wird klassisch gebraut und im Anschluss wird dem Bier der Alkohol entzogen. Dieser Alkohol wird anschließend in die Biogasanlage eingespeist und liefert so wieder Energie für den Braubetrieb. Wenn man das alkoholfreie Weißbier für sich betrachtet, so stammt rund 84 Prozent der Wärmeenergie, die für die Herstellung benötigt wird, aus dem Alkohol, der ursprünglich im Bier enthalten war.

Dank vieler Investitionen in energiesparende Technologie und zahlreichen Verbesserungsideen der Mitarbeiter gehört die Paulaner Brauerei schon am Standort am Nockherberg zu den Brauereien mit dem niedrigsten Wasser-, Strom- und Wärmeverbrauch in Deutschland. Die Latte liegt damit schon jetzt sehr hoch und es ist in den vergangenen Jahren zunehmend schwerer geworden, weitere Einsparungen umzusetzen. Dafür wird der neue Standort der Brauerei in München-Langwied, der in den kommenden Monaten in Betrieb geht, mit neuester Umwelttechnologie erneut Maßstäbe setzen.

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