Molkerei Schwälbchen trotz Marktschwäche mit Halbjahresgewinn

11.08.2015 - Deutschland

Der hessische Molkerei-Konzern Schwälbchen hat trotz des massiven Preisverfalls in der Branche seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2015 deutlich gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern liege nach vorläufigen Zahlen bei 1,45 Millionen Euro, sagte Vorstandschef Günter Berz-List der Deutschen Presse-Agentur in Bad Schwalbach. Nach den ersten sechs Monaten des Vorjahres hatte das Traditionsunternehmen noch 300 000 Euro weniger in den Büchern stehen.

"Wir haben es geschafft, die gute Entwicklung aus dem vergangenen Jahr mitzunehmen", erklärte der Manager. "Unsere strukturellen Veränderungen greifen." Der Umbau des Unternehmens über mehrere Jahre und der Ausbau des Sortiments zu höherwertigen Produkten zahle sich aus. Obwohl die gesamte Branche in Deutschland nach dem Auslaufen der EU-Milchquote noch mit einer längeren Durststrecke kalkuliere, werde Schwälbchen das Rekordergebnis aus dem Jahr 2014 voraussichtlich wieder erreichen.

Der Molkerei-Konzern hatte nach Krisenjahren mit roten Zahlen im vergangenen Jahr einen Überschuss von 2,57 Millionen Euro erzielt. "Wir hatten einen guten Start ins Jahr und einen sehr guten Sommer", sagte Berz-List zur Entwicklung der letzten Monate. "Das Ergebnis von 2014 sollten wieder erreichbar sein."

Der Umsatz des Bad Schwalbacher Unternehmens konnte mit der Ergebnisentwicklung jedoch nicht Schritt halten. In der Gruppe gab es im Jahresvergleich einen Rückgang von 13 Prozent auf 87 Millionen Euro. Die Erlöse von knapp 190 Euro aus dem Gesamtjahr 2014 werden nach der Prognose des Managers in diesem Jahr unterschritten. 

Für die Entwicklung der Milchbranche in Deutschland zeichnete der Manager ein durchwachsenes Bild. Durch die Unsicherheit nach dem Ende der Milchquote bei gleichzeitiger Exportschwäche habe der Handel die Preise massiv gesenkt. Innerhalb eines Jahres seien die Preise um bis zu einem Drittel gesunken. Auf dem Weltmarkt gebe es zudem starke Konkurrenz aus Neuseeland, Australien und den USA. "Wenn es langfristig bei den Preisen bleibt, wird Flurschaden in Deutschland entstehen", erklärte der Vorstandschef. "Milcherzeuger werden dann aufhören müssen."/glb/DP/fbr (dpa)

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