Verkaufs-Verbot für Bayern-Ei
Der Betrieb, der auch exportierte, musste zuletzt Ende Juli wegen des Verdachts auf Salmonellen Eier zurückrufen. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Ermittlungen, weil das Unternehmen für einen Salmonellen-Ausbruch im Sommer 2014 in Europa mit zwei Toten und Hunderten Erkrankten verantwortlich gewesen sein könnte.
Betroffen von der Krankheitswelle waren besonders Großbritannien und Österreich. Nach dem Rückruf hatten Bayerns SPD und Grüne die sofortige Schließung des Betriebs gefordert. Bereits zuvor war der Salmonellen-Skandal auch Thema im Landtag.
Das nun ausgesprochene Verkaufsverbot gelte für die am Unternehmenssitz Aiterhofen sowie in Aholming-Tabertshausen produzierten Eier, berichtete die Regierungsbehörde. Am dritten Standort Wallersdorf-Ettling werden momentan keine Eier produziert.
Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt gegen Verantwortliche des Betriebs wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Lebensmittelrecht und Tierquälerei. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass das Unternehmen zurückgegebene Ware neu verpackt und Mindesthaltbarkeitsdaten gefälscht, also verlängert, habe, berichtete die Regierung.
Die Landtagsfraktion der SPD verlangte am Samstag umfassende Aufklärung von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU). SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn sagte: "Die Umweltministerin muss jetzt sagen, ob durch Manipulationen von Verpackungen und Mindesthaltbarkeitsdaten Salmonellen-infizierte Eier in den Umlauf gekommen sind!" Es sei zu befürchten, dass das Unternehmen in den letzten Monaten Sperren wegen Salmonellen-Belastungen missachtet haben könnte.
Scharf selbst wies hingegen erneut die Kritik einer unzureichenden Überwachung des Eier-Produzenten zurück. Die Behörden hätten "schnell und konsequent zum Schutz der Verbraucher reagiert". Die Staatsanwaltschaft werde die Vorfälle nun vollständig aufklären, meinte die Ministerin./uvo/fjp/DP/he (dpa)
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