Vaterlandsverräter? Top-Manager beklagt Repression in Venezuela

28.10.2015 - Venezuela

Der Chef des größten Lebensmittelkonzerns in Venezuela, Lorenzo Mendoza, hat der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolás Maduro Repressionen und das Abhören von Telefongesprächen vorgeworfen. "In den letzten Jahren sind wir Gegenstand von über 500 Untersuchungen gewesen", sagte er am Dienstag nach Angaben der Zeitung "El Universal" bei einer Versammlung seines Unternehmens.

Die Stimmung in dem gespaltenen Land ist vor den Parlamentswahlen am 6. Dezember angespannt, Opposition und Privatwirtschaft klagen über Drangsalierungen, mehrere führende Oppositionspolitiker sind in Haft. Mendoza betonte, das Land trotzdem nicht verlassen zu wollen und forderte, ein Zusammenspiel zwischen privaten und öffentlichem Sektor müsse möglich sein.

Dem Geschäftsmann gehört der Konzern "Polar" - er zählt zu den drei reichsten Männern des Landes. Dutzende sozialistische Abgeordnete, Anhänger des 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez, haben Ermittlungen wegen "Vaterlandsverrats" gegen Mendoza beantragt.

Sie werfen ihm vor, eigenmächtig mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über Milliardenhilfen für das wirtschaftlich schwer angeschlagene Land verhandelt zu haben. Als ein Beleg gilt ihnen ein öffentlich gemachtes, mitgeschnittenes Gespräch zwischen Mendoza und Ex-Planungsminister Ricardo Hausmann./ir/nr/DP/he (dpa)

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