Russland fehlt auf Grüner Woche - Bauern fordern Embargo-Ende

11.01.2016 - Deutschland

Die Grüne Woche in Berlin beginnt am Freitag kommender Woche (15. Januar) voraussichtlich ohne eine offizielle Beteiligung Russlands. "Wir gehen davon aus, dass sie nicht kommen", sagte ein Sprecher der weltgrößten Agrarmesse der Deutschen Presse-Agentur. Bauernpräsident Joachim Rukwied forderte ein Ende der Handelsbeschränkungen mit Russland. "Die Landwirte dürfen nicht länger mit ihrem Einkommen die Lasten dieses politisch veranlassten Embargos tragen", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Die EU und Russland hatten im Zuge der Ukraine-Krise gegenseitige Handelsschranken aufgebaut, Moskau verhängte einen Einfuhrstopp für Agrarprodukte. "Rund eine Milliarde Euro hat unsere Landwirte allein das Russland-Embargo gekostet", sagte Rukwied. "Die Preise für Milch, Schweinefleisch und Obst sind für die Landwirte im vergangenen Jahr stark gesunken." Die deutschen Bauern hätten im Durchschnitt mehr als ein Drittel Ihres Einkommens verloren.

Russland hatte im vergangenen Jahr noch die größte ausländische Beteiligung auf der Grünen Woche. Gründe für das Fernbleiben Russlands seien nicht bekannt, sagte der Sprecher: "Sie haben sich schlicht und einfach nicht angemeldet." Die Veranstalter erwarten auch ohne Russland einen Erfolg der Messe, die bis zum 24. Januar dauert. Rund 1600 Aussteller aus mehr als 60 Ländern haben sich zu dem Branchentreffen angemeldet.

Mehr als 400 000 Besucher werden zu der Messe für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau erwartet, darunter knapp ein Viertel Fachbesucher. Kritiker von Massentierhaltung und "Agrarindustrie" haben auch in diesem Jahr eine Großdemonstration am Rande der Messe angekündigt. Messe-Partnerland im 90. Jahr ihres Bestehens ist in diesem Jahr Marokko./bf/DP/stb (dpa)

 

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