Sagen wir ja zu "Bio" ohne zu wissen weshalb?
Bookatable-Umfrage zeigt: Gäste schätzen Bio-Qualität, wissen aber oft nicht, was dies eigentlich bedeutet
Der Umwelt zuliebe: Gäste entscheiden sich für bessere Qualität
Wieso sollte man sich überhaupt für Bio-Produkte entscheiden? 45 Prozent der befragten Verbraucher sind sich einig, dass sie es vor allem der Umwelt zuliebe tun. Darüber hinaus sind ebenfalls 44 Prozent von der höheren Qualität überzeugt, basierend auf strengeren Auflagen bei der Bewirtschaftung und Verarbeitung. Aufgrund ihres reinen Gewissens greifen lediglich 17 Prozent der Befragten zu Bio-Lebensmitteln. "Auch frühere Bookatable-Umfragen ergaben bereits, dass Gäste auf eine größere Auswahl verzichten, wenn dafür die Qualität der Speisen besser ist", erinnert sich Thomas Bergmann, Sales Director bei Bookatable. "Die immer stärkere Tendenz der Gäste auf Bio-Speisen zu setzen, untermauert dieses Ergebnis. Lieber weniger, ja sogar etwas teurere Waren und dafür eine außerordentlich hohe Qualität aus nachhaltiger Bewirtschaftung. Das stößt bei vielen Gästen auf großen Anklang."
Das Bio-Rätsel: Was ist erlaubt und was nicht?
Durch die Vielzahl an Bio-Siegeln stehen Verbraucher vor einem Problem: Mangelnde Transparenz. Danach befragt, welche Voraussetzungen alle Bio-Produkte erfüllen müssen, waren viele Gäste unsicher. Immerhin 79 Prozent wussten, dass das EG-Siegel nicht die strengsten Auflagen erfüllt, sondern Demeter oder Bioland als hochwertigere Alternativen gelten. Bei den Details hakt es aber noch. Beispielsweise glaubt nur ein Drittel der Befragten (34 Prozent), dass Eier aus biologischer Erzeugung auch automatisch Freilandhaltung bedeuten, obwohl das für alle Bio-Eier gilt. 74 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die herstellenden Höfe ausschließlich nach biologischen Richtlinien wirtschaften dürfen. Dies muss allerdings nicht zwingend der Fall sein. Gerade das EG-Siegel erlaubt auch eine nur teilweise Umstellung des Hofs mit paralleler konventioneller Bewirtschaftung. Das Tierfutter muss ebenfalls nicht vollständig biologisch sein, obwohl 35 Prozent der Befragten dies glauben. Dass es hingegen frei von Antibiotika und künstlichen Zusatzstoffen sein muss, stimmt, was auch 65 Prozent der Befragten wissen.
Gentechnik - bei deutschen Bio-Produkten ein No-Go
Das Thema Gentechnik ging in den vergangenen Jahren immer wieder durch die Medien. Die vielen Diskussionen sind oftmals undurchsichtig: Was ist hierzulande eigentlich gesetzlich vorgeschrieben und was nicht? Ein erschreckendes Ergebnis der Bookatable-Umfrage zeigt: 35 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Gentechnik bei Bio-Produkten erlaubt ist. 60 Prozent denken sogar, dass die Bestrahlung der Lebensmittel zur Haltbarmachung und Entkeimung zugelassen ist. In beiden Fällen ein Trugschluss. Obwohl es begrüßenswert ist, dass es immer mehr biologisch bewirtschaftete Höfe gibt, fehlt also nach wie vor die Aufklärung der Konsumenten. Um sich für oder gegen "Bio" zu entscheiden, sollten Gäste also besser informiert werden. "Für Gastronomen empfiehlt es sich ihre wissenshungrigen Gäste auf der Speisekarte oder ihrer Website über alle wichtigen Aspekte rund um das Thema "Bio" zu informieren", so Thomas Bergmann.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.