150 Jahre Innovationen: Bizerba auf der IFFA 2016
Bizerba GmbH & Co. KG
Industrie 4.0 gewinnt in der Lebensmittelproduktion immer mehr an Bedeutung. Bizerba stellt auf der IFFA anhand eines Miniaturmodells vor, an welchen Punkten im Prozess fleischverarbeitende Betriebe von neuen Arbeitsweisen und Technologien profitieren – angefangen bei der Warenanlieferung und dem ersten Verwiegen über softwarebasierte Chargenerkennung und deren Rückverfolgung bis hin zur Gewichtskontrolle vor dem Verpacken. Diese Prozesse laufen zunehmend automatisiert ab. Auch beim Verpacken und Auszeichnen sowie beim Überprüfen des Füllgewichts und der abschließenden Kontrolle auf Fremdkörper oder defekte Siegelnähte spielen vernetzte Maschinen eine zentrale Rolle. Sie können untereinander besser kommunizieren, dies steigert die Effektivität, Qualität und Flexibilität der Produktion.
Eine Produktion, die sich selbst analysiert
Um die Effektivität der Produktion zu erhöhen, können Unternehmen die Daten einzelner Arbeitsschritte auswerten und Rückschlüsse auf den Verarbeitungsprozess ziehen. Fleischverarbeitende Betriebe haben bis dato meist nur den Schwund oder die Verluste der Ware beim Abpacken gemessen. Mit der Industriesoftware BRAIN2 ist es nun möglich, die Gesamtanlageneffektivität inklusive der Faktoren Leistung, Qualität und Verfügbarkeit zu analysieren. Ein neues Software-Modul errechnet obendrein wichtige Zusatzinformationen, beispielsweise die verarbeitete Fleischmenge pro Mitarbeiter.
Ein weiterer Aspekt im Kontext von Industrie 4.0 ist die Individualisierung der Produktion. Was im Alltag noch eine Vision ist, zeigt Bizerba als symbolisches Szenario auf der Messe: Mittels einer Smartphone-Schnittstelle kann der Kunde seinen persönlichen Essenswunsch an eine Showküche senden, die das Gericht direkt zubereitet, verpackt und individuell etikettiert.
Etiketten und Verbrauchsmaterialien, die wichtige Funktionen in Industrie und Handwerk übernehmen, stehen im Zentrum des Bizerba-Stands. Das Unternehmen ist in der Lage, hochwertige Etiketten sowohl in kleinen Chargen als auch in industriellen Großauflagen zu produzieren – von Spezialpapieren und Folien mit thermoreaktivem Material bis hin zu Linerless Etiketten ohne Trägerband. Seit mehr als 30 Jahren entwickelt und produziert Bizerba exklusiv eigenes Laminat und fügt dazu im Haus die Komponenen Papier, Klebstoff und Trägerpapier zusammen.
Transparenz schafft Kundenbindung
Im Handwerk übernehmen PC-Waagen eine Schlüsselfunktion beim Thema Kommunikation. Der Kunde bekommt die richtigen Informationen zur richtigen Zeit über den Kundenmonitor angezeigt, alternativ werden die Infos beim Etikettieren entsprechend ausgedruckt. Im Fokus steht dabei das Kennzeichnen nach den Vorgaben der EU-Lebensmittelinformations-verordnung (LMIV). Sie schreibt ab Dezember 2016 die Auszeichnung von Nährwerten auf vorverpackten Lebensmitteln verpflichtend vor.
Alle Informationen, die das Fleischerhandwerk zum Verwiegen und Auszeichnen benötigt, sind mithilfe eines Warenwirtschaftssystems zentral steuerbar. Es ist zudem möglich, Artikel, Produktinformationen, Allergene und Nährwerte in die Branchensoftware einzupflegen und auf die jeweiligen Wägesysteme zu übertragen. Verbraucher können sich zusätzlich Auskunft über die Herkunft ihres Produktes geben lassen oder Details zur Aufbewahrung des Lebensmittels erfragen.
Hygiene als Schlüssel zur Kundenzufriedenheit
Ursächlich für den vorzeitigen Verderb von Fleischwaren sind neben unsachgemäßer Lagerung und Transport häufig hygienische Mängel bei der Weiterverarbeitung. Bizerba zeigt auf der IFFA Schneidemaschinen für Theke, Vorbereitungsraum und industrielle Lebensmittelverarbeitung, die die weltweit höchsten Hygiene-Richtlinien erfüllen.
Ein Beispiel: Die Schneidemaschine Validoline VSC280 verfügt über eine leicht zu reinigende Ceraclean-Oberfläche. Das Maschinengehäuse ist einteilig, der Seitenrand leicht erhöht. Flüssigkeiten tropfen somit nicht auf die Theke oder den Fußboden, sondern laufen über eine Abflussrinne an der Anschlagplatte ab. Die Geräte entsprechen zudem sämtlichen Anforderungen der kürzlich entwickelten DIN-Norm zur Bestimmung des Energieverbrauches von Schneidemaschinen. Dank der Antriebstechnologie Emotion tragen sie nachhaltig dazu bei, Energie und Kosten im Fleischerhandwerk einzusparen.
Zu sehen sind obendrein Schneidesysteme mit integrierter Kontrollwaage oder geeichter Ladenwaage für den Thekenverkauf. Sie ermöglichen das manuelle oder automatische Schneiden und Verwiegen von Wurst, Fleisch und anderen Lebensmitteln in einem Schritt. Das Bedienpersonal kann das Zielgewicht genau erreichen, was nachträgliches Wegnehmen von zu viel geschnittener Ware erspart und ein Durchbedienen mit kürzeren Wegen erlaubt.
Für die industrielle Lebensmittelverarbeitung werden Fleischwölfe und Knochensägen, ebenso wie vollautomatische Schneidelösungen für Anwender mit hoher Schneidgutvielfalt und einem kleinen bis mittleren Produktionsvolumen ausgestellt. Am Beispiel der automatischen Vertikalschneidemaschine A400 openWorld demonstriert Bizerba, wie sich individuelle Linienlösungen für das Schneiden, Verpacken und Kennzeichnen realisieren lassen.
Ein Blick zurück
Passend zum Jubiläumsjahr wirft das Unternehmen auf der IFFA einen Blick zurück auf 150 Jahre Firmengeschichte. 1866 von Andreas Bizer in Balingen auf der schwäbischen Alb gegründet, hat sich Bizerba vom reinen Waagenhersteller zu einem weltweit agierenden Spezialisten für Wäge, Schneide- und Auszeichnungstechnologie entwickelt. Die wichtigsten Etappen dieser Historie rund um das „Gewicht“ präsentiert Bizerba auf dem Messestand.