Schwächerer Anlagenbau belastet Linde-Gewinn

29.04.2016 - Deutschland

Der Industriegase-Spezialist Linde ist nach Einschätzung von Experten vor allem wegen einer deutlich schlechteren Auftragslage im Anlagenbau mit weniger Gewinn ins neue Jahr gestartet. Der kleinsten Linde-Sparte machen der niedrige Ölpreis, Überkapazitäten und die daraus resultierende Zurückhaltung von Kunden zu schaffen. Zudem fiele der Währungsvorteil, den das Unternehmen noch vor einem Jahr aufgrund des schwächeren Euro hatte, nun weg, schrieb Analyst Nils-Peter Gehrmann von der Privatbank Hauck & Aufhäuser in einer Studie.

Die negativen Währungseffekte dürften nach Einschätzung von Analyst Tim Jones von der Deutschen Bank auch die bessere Entwicklung im Gase-Geschäft aufgezehrt haben. Die Ziele für das laufende Jahr sollte das Management bestätigen. Die im Dax notierte Gesellschaft will an diesem Freitag (29. April) ihre Zahlen zum ersten Quartal vorlegen.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Mittwoch befragten Experten erwarten im ersten Quartal im Schnitt einen für die Aktionäre anrechenbaren Gewinn von 291 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Überschuss 300 Millionen Euro betragen.

Das operative Ergebnis (Ebitda) sehen die Analysten nach gut einer Milliarde Euro nun bei 968 Millionen Euro. Beim Umsatz rechnen sie mit 4,2 Milliarden Euro. Das wären knapp 200 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor.

Für das laufende Jahr zeigte sich Unternehmenschef Wolfgang Büchele vorsichtig und hielt sich alle Optionen offen. "Wir befinden uns zweifelsohne in einer Zeit der Unsicherheit", hatte er bei Vorlage der Zahlen für 2015 im März gesagt. Die Prognose für 2016 hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung in China, Brasilien und Russland ab, aber auch von Währungsschwankungen, der Politik der Notenbanken sowie dem Ölpreis.

Für das laufende Jahr peilt Linde bislang einen währungsbereinigten Zuwachs bei Umsatz und operativem Ergebnis (Ebitda) von bis zu vier Prozent an. Sollte es aber schlecht laufen, dann könnten Umsatz und Ebitda auch um bis zu drei Prozent schrumpfen. 2015 hatte Linde 17,9 Milliarden umgesetzt und operativ 4,1 Milliarden Euro verdient. Ohne die für den Konzern zum Teil günstigen Wechselkurse vor allem aufgrund des starken US-Dollar blieben beim Umsatz 2,3 Prozent und beim operativen Ergebnis 2,4 Prozent weniger übrig.(dpa)

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