Behandlungen „elimieren Xylella nicht aus Olivenbäumen, können aber Krankheitssymptome lindern“
Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung einer von der EFSA durchgeführten Bewertung zur Wirksamkeit von Behandlungen gegen X. fastidiosa an Olivenbäumen. Die Ergebnisse bestätigen Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt, wo X. fastidiosa ebenfalls enorme Schäden verursacht und bislang noch keine Behandlung zur Eliminierung des Erregers aus im Freien angebauten Pflanzen gefunden wurde.
Die EFSA-Sachverständigen im Bereich Pflanzengesundheit bewerteten Forschungsarbeiten zweier in Apulien tätiger Gruppen – eine von der Universität Foggia, die andere vom Rat für Agrarforschung und agrarökonomische Analysen (Consiglio per la Ricerca in agricoltura e l'analisi dell'Economia Agraria, CREA) in Caserta – und befassten sich auch mit Behandlungen, die andernorts zur Bekämpfung bakterieller Infektionen bei Pflanzen, einschließlich Oliven, Citrus, Apfel, Birne und Weinrebe, eingesetzt werden.
Die Forscher in Foggia behandelten infizierte Olivenbäume mit mehreren bioaktiven Verbindungen, nachdem die Pflanzen zunächst stark zurückgeschnitten wurden. Sie berichteten über kräftiges neues Wachstum von Zweigen mit symptomfreien Blättern innerhalb von fünf Monaten nach Anwendung der Behandlungen. Sie berichteten auch über eine beträchtliche Olivenernte aus den behandelten Bäumen.
Die CREA-Gruppe meldete ebenfalls positive Ergebnisse nach dem Einsatz eines kommerziellen Produkts, das Zink, Kupfer und Zitronensäure enthält – alle behandelten Pflanzen überlebten sowohl den Sommer 2015 als auch den anschließenden Winter. Dem EFSA-Gremium für Pflanzengesundheit (PLH) zufolge wäre es jedoch verfrüht, aus diesen Versuchsergebnissen Rückschlüsse über die langfristige Wirksamkeit solcher Behandlungen zu ziehen. Nur über mehrere Jahre hinweg durchgeführte Experimente können zuverlässige Informationen über die langfristige Wirksamkeit dieser Behandlungen liefern, so das Gremium in seiner Stellungnahme.
Die Forscher äußerten der EFSA gegenüber, dass sie die Ergebnisse ebenfalls als vorläufig ansehen, solange die Wiederholung für mindestens eine weitere Saison noch aussteht. Sie fügten hinzu, dass die Versuche eher darauf abzielten, die Fähigkeit der Behandlungen zur Unterdrückung von Krankheitssymptomen zu bewerten als jene, den Erreger in infizierten Olivenbäumen zu eliminieren.
Das PLH-Gremium war nicht in der Lage, die Versuchsdaten auszuwerten, da die Forscher in Apulien die Informationen aufgrund von patent- bzw. urheberrechtlicher Fragen nicht teilen konnte. Allerdings betont das Gremium, dass umfangreiche Forschungen, die bereits zu Krankheiten bei anderen Kulturpflanzen (z.B. der Pierce-Krankheit bei Weinreben) durchgeführt wurden, zeigen, dass solche Behandlungen – v.a. in Kombination mit Anbaumanagementmaßnahmen – die Gesundheit von Pflanzen zwar verbessern können, diese aber nicht heilen oder deren Infizierung durch Xylella verhindern können.
Die Sachverständigen des Gremiums weisen auf die möglichen Vorteile der Behandlungen hinsichtlich der Lebensverlängerung von Olivenbäumen hin – vor allem jener in der abgegrenzten apulischen Befallszone, wo X. fastidiosa CoDiRO vorhanden und weit verbreitet ist – und bekräftigen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen hierzu.
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