Beck's-Brauer AB Inbev startet schwach ins Jahr - Brasilien belastet
Damit verfehlte der vor der Übernahme des Konkurrenten SABMiller stehende Konzern die Erwartungen von Experten. Aktien des Konzern verloren bis zum Mittag mehr als drei Prozent an Wert und waren damit Schlusslicht im EuroStoxx 50.
Unter dem Strich blieb sogar nur noch ein Überschuss von 132 Millionen Dollar übrig, vor einem Jahr waren es noch 2,7 Milliarden. Dabei wirkten sich auch negative Absicherungsgeschäfte für Währungsschwankungen negativ aus. Zudem hatte der Konzern neue Anleihen auf den Markt geworfen, um die SAB-Übernahme vorzubereiten.
Deshalb muss AB Inbev nun mehr Zinsen zahlen.
Insgesamt legt der Brauer von Beck's und Budweiser für SABMiller rund 71 Milliarden britische Pfund auf den Tisch. Dabei hat es AB Inbev vor allem auf die Stärke von SABMiller in Afrika und Lateinamerika abgesehen. Die Übernahme soll weiter im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden. Noch steht allerdings die Zustimmung von wichtigen Wettbewerbsbehörden aus.
Auf dem für den Konzern wichtigen brasilianischen Markt sackte der Absatz um zehn Prozent ab. Das Land steckt nach Jahren des Wachstums in einer wirtschaftlichen und politischen Krise. Viele Menschen sind arbeitslos und sparen am Konsum von vergleichsweise teurem Bier.
Allerdings bemühte sich Finanzchef Felipe Dutra um Gelassenheit.
Die schlechte Entwicklung sei eine Ausnahme, betonte er in einer Telefonkonferenz. Die Hoffnungen ruhen nun vor allem auf den Olympischen Spielen in Rio im August, die den Bierabsatz wieder ankurbeln sollen.
Gut lief dagegen das Geschäft in Mexiko. Auch die Lage in Europa und den USA verbesserte sich. Zudem konnte der Konzern höhere Preise durchsetzen. In Deutschland musste der Konzern ein Absatzminus im einstelligen Prozentbereich hinnehmen - und das, obwohl sich das Deutschland-Flaggschiff Beck's gut verkauft hatte. Insgesamt büßte der Brauer hierzulande aber Anteile in einem ohnehin rückläufigen Markt ein./enl/zb/stb (dpa)
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