Arktisschutz: Greenpeace erreicht Selbstverpflichtung von Iglo, McDonald's und Fischereiunternehmen
Keine Ausdehnung der Fischerei in sensible arktische Gewässer
Derzeit sind Meeresgebiete, die bisher durch Meereis bedeckt waren, nicht gesetzlich geschützt. Eine im März vorgestellte Greenpeace-Untersuchung zeigt, dass industrielle Fischereiflotten mit Grundschleppnetzen immer weiter in abgelegene Gebiete der nördlichen Barentssee vordringen, je weiter das Meereis abschmilzt. Die Gewässer rund um die Inselgruppe Spitzbergen beheimaten Kaltwasserkorallen, Walarten wie Belugas, Finn- und Grönlandwale, Eisbären, Walrösser und einige der weltweit größten Kolonien von Seevögeln wie etwa Papageitaucher und Lummen. Durch den Kabeljau-Fang mit schweren Grundschleppnetzen wird der Meeresboden stark geschädigt - mit gravierenden Konsequenzen für das ganze Ökosystem.
Vom Fang bis auf den Teller: keine Arktis-Zerstörung durch Kabeljau-Fischerei
Erstmals schränkt die Fischereiindustrie mit dieser Verpflichtung freiwillig ihre Aktivitäten in der Arktis ein. Unterzeichnet haben sowohl Fiskebåt, die Vereinigung der gesamten norwegischen Hochsee-Fischereiflotte, wie auch die Karat Group, einer der größten Fischereikonzerne Russlands. Fangflotten, die dennoch ihre Kabeljau-Fischerei in diese Gebiete ausdehnen, werden in Zukunft den Fang nicht mehr an die großen Fischverarbeiter und Endabnehmer verkaufen können. Dafür sorgt die Zusage großer Verarbeiter wie Iglo, Bird's Eye, Findus, Young's Seafood, Icelandic Seachill und Espersen - dem größten Verwerter von gefrorenem Fisch in Europa. Auch die weltweit drittgrößte Handelskette Tesco und die Fast-Food-Kette McDonald's schließen sich neben anderen der Verpflichtung an.
Etwa 70 Prozent des weltweit verkauften Atlantischen Kabeljaus stammt aus der Barentssee. Die Industrie muss die Vereinbarung nun implementieren. "Greenpeace wird selbstverständlich die Umsetzung in Verhandlungen begleiten und überwachen", so Beumer.
Auf der rechten Seite befindet sich ein Link zur Vereinbarung.
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