Pestizid-Reste im Bier: NRW-Minister will weitere Lebensmittel testen
NRW-Umweltminister Johannes Remmel hält den Befund des amtlichen Instituts CVUA Münsterland-Emscher Lippe dennoch für problematisch: "Solche Stoffe gehören grundsätzlich nicht in Lebensmittel", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch bei einem Besuch am CVUA-Standort Münster. Es fehlten bislang Erkenntnisse, wie viel Glyphosat der Mensch in Summe über die Nahrung zu sich nimmt und welche gesundheitlichen Folgen das hat.
Glyphosat gehört zu den meist genutzten Unkrautvernichtern weltweit. Forscher hatten zuletzt Rückstände der Substanz in Babymilch, aber auch im menschlichen Urin entdeckt. "Das lässt mit aller Vorsicht darauf schließen, dass Spuren von Glyphosat mittlerweile überall sind", sagte Remmel.
Auch im Bier hatten Wissenschaftler des Umweltinstituts München im Frühjahr bereits Reste festgestellt. Die in Münster entwickelte Messmethode habe diesen Befund nun bestätigt. Nun sollen weitere Nahrungsmittel wie Milch, Kartoffeln und Mehl getestet werden. Die hochempfindliche Messetechnik erlaube es besser als bei bisherigen Verfahren, schon geringste Spuren des Stoffes eindeutig zu erfassen.
Experten diskutieren seit Jahren, ob Glyphosat möglicherweise krebserregend ist oder nicht. Die Genehmigung des Stoffes läuft zum Monatsende aus. Die Mitgliedsländer der EU sind jedoch in der Frage zerstritten, ob die Zulassung verlängert werden soll. Auch die Bundesregierung ist in der Frage gespalten./fld/DP/men (dpa)
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