Viele Lebensmittel-Etiketten zu unklar
Größtes Ärgernis seien irreführende Versprechen zu Zutaten, die auf der Packungs-Vorderseite groß hervorgehoben werden, im Produkt dann aber nur in geringen Mengen zu finden sind. So sei in einem "Grünen Tee mit Zitrone" mehr Apfel- als Zitronensaft gewesen. Beschwerden gibt es auch über zweifelhafte Werbung mit Gesundheitsversprechen und mit traditionellen Rezepturen, obwohl Zusatzstoffe enthalten sind.
Für die vbzv-Auswertung überprüft wurden 124 Produkte, die 2014 auf dem Internet-Portal "Lebensmittelklarheit" der Verbraucherzentralen registriert wurden. Dort können sich Kunden melden, wenn sie sich von der Aufmachung einer Packung getäuscht sehen. Erkenntnisse des Portals sollen künftig auch in die Arbeit der Kommission einfließen, die Leitsätze für die Bezeichnung von Lebensmitteln erarbeitet.
Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) sagte, das vor fünf Jahren gestartete Portal rücke die Transparenz bei der Kennzeichnung weiter in den Fokus. Das Ministerium fördert das Projekt. Für die Jahre 2016 bis 2018 beträgt die Summe insgesamt 1,7 Millionen Euro. Der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft BLL begrüßte Informationen auf dem Portal. Es bleibe aber falsch, rechtlich korrekt gekennzeichnete Produkte aufgrund subjektiver Empfindungen einzelner Verbraucher vorzuführen. (dpa)
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