Dämpfer für McDonald's: Magere Quartalszahlen nach Aufschwung
In den USA stiegen die Verkäufe etablierter Filialen, die seit mindestens 13 Monaten geöffnet sind, nur um magere 1,8 Prozent zum Vorjahr. An der Wall Street war mit einem Plus von über drei Prozent gerechnet worden. Entsprechend enttäuscht reagierten die Anleger. Die McDonald's-Aktie startete im US-Handel mit einem Minus von 3,5 Prozent.
Vor allem die schwache Entwicklung in den USA sehen Experten kritisch, denn hier tat sich der Konzern schon lange Zeit besonders schwer. Große Rivalen wie Burger King oder Wendy's setzen dem Branchenprimus zu, während kleinere Konkurrenten wie Shake Shack oder Five Guys Kunden in den Premium-Bereich ziehen.
Im zweiten Quartal sank der Überschuss bei McDonald's verglichen mit dem Vorjahreswert um überraschend deutliche neun Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar (0,99 Mrd Euro). Der Umsatz schrumpfte um vier Prozent auf 6,27 Milliarden Dollar. Konzern-Boss Steve Easterbrook bemühte sich um Optimismus: "Wir machen laufend Fortschritte dabei, unser Geschäft so zu verändern, dass wir den Bedürfnissen unserer Kunden weltweit gerecht werden".
Allerdings räumte der Vorstandschef durchaus Schwierigkeiten in mehreren Schlüsselmärkten ein. Denn tatsächlich läuft es auch international vielerorts nicht wie erhofft. In Deutschland wurde dem Unternehmen zufolge zuletzt nur noch ein knappes Wachstum erzielt.
Dabei hat Easterbrook, der im März 2015 nach anhaltenden Geschäftseinbußen den glücklosen Don Thompson an der McDonald's-Spitze ersetzt hatte, bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um den Kurs zu ändern. Zuletzt testete der Konzern in einigen US-Filialen frisches Hack statt tiefgekühlten Buletten und sorgte damit für viel Aufsehen. In Deutschland brach das Unternehmen im Kampf gegen den Kundenschwund sogar mit seinen Traditionen und startete Experimente mit Kellnern.
Wirklich zählbaren Erfolg brachte bislang aber nur die Entscheidung, das beliebte Frühstück-Menü in den USA ganztägig zu verkaufen. Dieses Angebot gibt es aber nun auch schon seit Herbst 2015 und die Wirkung als Umsatztreiber verpufft langsam. "Der Druck im Heimatmarkt ist ein weiteres Zeichen dafür, mit welchen Herausforderungen McDonald's - und die gesamte Fast-Food-Industrie in den USA - im zweiten Halbjahr konfrontiert ist", meinte Experte Mark Kalinowski von der Investmentbank Nomura./hbr/DP/men
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.