'Ohne Promille': Brauereiriese AB InBev setzt auf alkoholfreies Bier

07.11.2016 - Deutschland

Der weltgrößte Braukonzern Anheuser-Busch Inbev  will sein Angebot an alkoholfreien Bieren in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. "Dieser Markt hat ein enormes Wachstumspotenzial mit derzeit zweistelligen Zuwachsraten", sagte Konzernsprecher Oliver Bartelt der Deutschen Presse-Agentur in Bremen. "Bis Ende 2025 soll jedes fünfte Produkt aus unserem Haus alkoholfrei oder alkoholreduziert sein." 

Damit werde sich der Absatzanteil dieses Segments mehr als verdoppeln. Zur Zeit macht die Sparte bei AB Inbev weltweit acht Prozent aus. Für den Marktführer mit seinen Hauptmarken Beck's und Franziskaner würde das Ziel, bis Ende 2025 rund 20 Prozent des Absatzes alkoholfrei beziehungsweise -reduziert zu produzieren, auf heutiger Basis für Deutschland mindestens 1,6 Millionen Hektoliter ausmachen. Jährlich produziert der Konzern für das Bierland Deutschland 8 bis 9 Millionen Hektoliter.

"Deutschland wird weltweit auch als Art Versuchslabor für alkoholfreies Bier angesehen", betonte Bartelt. In Belgien habe man auch aufgrund positiver Erfahrungen das "Jupiler Alcoholvrij" eingeführt. Alkoholfreies Bier wachse nicht zulasten des traditionellen Bier-Marktes, an dem der Handel etwa 70 und die Gastronomie 30 Prozent halte.

"Die Kunden schwenken in erster Linie aus dem Soft-Drink-Segment auf alkoholfreies Bier um. Vor allem die vergleichsweise wenigen Kalorien machen alkoholfreie Biere bei den Verbrauchern beliebt", so Bartel. Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) stieg der Absatz alkoholfreier Biere 2015 um vier Prozent auf insgesamt 5,24 Millionen Hektoliter. Der Anteil von Alkoholfreien an der Gesamtbierproduktion in Deutschland wuchs damit von 5,4 Prozent (2014) auf 5,6 Prozent. Mittlerweile ist den Angaben zufolge jeder 15. Liter Bier, der in Deutschland hergestellt wird, alkoholfrei.

Aus Sicht von AB InBev hat das alkoholfreie Bier auch den Vorteil, nicht im Wettbewerb zu anderen noch alkoholhaltigen Getränken zu stehen. "Alkoholfreie Spirituosen gibt es nicht und alkoholfreie Weine oder Schaumweine werden kaum konsumiert", betonte Bartelt. Der Konzern hat jüngst mit der milliardenschweren Übernahme des größten Wettbewerbers SABMiller seine Marktposition noch ausgeweitet. Beide Unternehmen mussten sich allerdings von mehreren Marken trennen, um die Zustimmung verschiedener Behörden zu der Fusion zu erreichen./hr/DP/edh (dpa)

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