Edeka und Rewe einig über Kaufpreis für Berliner Kaiser's-Filialen
Im Streit um die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann soll in zwei Wochen eine Einigung zwischen den Konkurrenten Edeka und Rewe stehen. Beide Seiten haben sich auf einen Kaufpreis für die Filialen in Berlin verständigt, die Rewe übernehmen soll. Das teilte der Kölner Handelsriese am Freitag mit. Bereits am Dienstag hatten sich die Rivalen auf die Aufteilung geeinigt. Bis zum 2. Dezember soll nun ein Kaufvertrag ausgehandelt sein. Bei einem Scheitern der Verhandlungen hätten eine schnelle Zerschlagung der Kette und der Verlust Tausender von Arbeitsplätzen gedroht. Bei Kaiser's Tengelmann arbeiten etwa 15 000 Menschen.
«Wir haben in den vergangenen Tagen sehr große Fortschritte in den Verhandlungen erzielt», sagte Rewe-Chef Alain Caparros einer Mitteilung zufolge. «Ich bin froh, dass wir jetzt schnell zu einem positiven Ergebnis kommen können. Ich will diese Einigung und werde mit Nachdruck für den erfolgreichen Abschluss arbeiten.»
Tengelmann, Edeka und Rewe hatten sich bereits vor zwei Wochen in einem von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) geleiteten Schlichtungsverfahren auf die Grundzüge eines Kompromisses geeinigt.
Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub hatte vor zwei Jahren beschlossen, die tiefrote Zahlen schreibende Supermarktkette an Edeka zu verkaufen. Der Plan stieß jedoch bei Wettbewerbshütern auf heftigen Widerstand. Sie befürchteten durch einen Verkauf der Kette ausgerechnet an den Marktführer Edeka weniger Wettbewerb und steigende Preise im deutschen Lebensmittelhandel. Im April 2015 untersagte das Bundeskartellamt deshalb den Zusammenschluss.
Zwar gelang es Tengelmann und Edeka nach monatelangem Ringen, das Veto der Wettbewerbshüter durch eine Ministererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auszuhebeln. Doch wurde die Ausnahmegenehmigung im Juli vom Oberlandesgericht Düsseldorf auf Antrag von Rewe sowie der Wettbewerber Markant und Norma, die mittlerweile ihre Klage zurückgezogen haben, gestoppt. (dpa)
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.