Verbraucherschützer suchen Kooperation mit Polizei und Zoll

13.01.2017 - Deutschland

Massenhaftes Bienensterben, die Ehec-Epidemie mit 50 Toten oder eine Norovirus-Welle in Kitas: Seit seiner Gründung hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zahlreiche Skandale bearbeitet. Wie geht es weiter mit der Behörde?

Das vor 15 Jahren gegründete Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) will sich in Zukunft stärker vernetzen. «Die Warenströme werden immer internationaler. Wir müssen damit rechnen, dass Risiken anderer Länder zu uns kommen», sagte der Präsident der Behörde mit Sitz in Braunschweig, Helmut Tschiersky. Schon der Skandal um nicht deklariertes Pferdefleisch in Tiefkühl-Lasagne im Jahr 2013 hatte unter anderem Deutschland, Österreich und Tschechien betroffen. «Im Fall von «Food Fraud», also Betrug mit Lebensmitteln, wollen wir noch stärker mit Kriminal- und Zollbehörden kooperieren», kündigte Tschiersky an.

Das BVL war 2002 als Reaktion auf die Krise um die Rinderseuche BSE gegründet worden. Zukünftig sollte eine zentrale Behörde Managementaufgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette wahrnehmen - von Pflanzenanbau und Tierproduktion bis hin zum Vertrieb der Produkte in den Supermärkten. Zahlreiche Lebensmittel-Skandale wurden seither bewältigt. «Bewährt hat sich die Einrichtung einer Task-Force im Krisenfall», sagte der Behördenleiter.

Die rund 570 Mitarbeiter des BVL beschäftigen sich mit unterschiedlichsten Themen, zum Beispiel mit der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und Tierarzneien sowie mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Knapp die Hälfte von ihnen ist in Braunschweig tätig. Darüber hinaus betreibt die Behörde gemeinsam mit den Bundesländern das Internet-Portal «lebensmittelwarnung.de», auf dem auch Hersteller unter anderem verunreinigte Produkte zurückrufen.

Tschiersky hofft, dass seine Behörde noch in diesem Jahr endlich den Schlüssel für seinen Neubau erhält. Das Gebäude steht schon lange leer, wie der Bund der Steuerzahler kürzlich kritisierte.

Ursprünglich war der Einzug für 2012 geplant. Die Verzögerungen hätten mit Mängeln bei der Einrichtung des Rechenzentrums zu tun gehabt, sagte der BVL-Chef. (dpa)

 

 

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