Naturkosthandel behauptet sich gegen Supermarkt-Bioangebote

07.02.2017 - Deutschland

Ob Müsli, Nussnougatcreme oder Gemüse - die Biovarianten vieler Lebensmittel finden sich immer häufiger auch in Supermarktregalen. Die Umsätze des Naturkostfachhandels leiden darunter aber bisher kaum.

Ob klassischer Müsli-Laden oder moderner Biomarkt - der Naturkostfachhandel hat trotz wachsenden Bioangebots in Supermärkten seinen Marktanteil am Geschäft mit Naturkost erfolgreich verteidigt. Weiter fließe ein gutes Drittel der damit erwirtschafteten Umsätze in die Kassen der rund 2500 Fachläden in Deutschland, sagte die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN), Elke Röder, am Montag im Vorfeld der Naturkostmesse Biofach der Deutschen Presse-Agentur.

Im vergangenen Jahr erzielte der Naturkostfachhandel, der ausschließlich Bioprodukte im Regal hat, einen Umsatz von 3,21 Milliarden Euro. Mit 5,6 Prozent fiel der Zuwachs indes nicht mehr so hoch aus wie im Jahr davor. 2015 hatte der Umsatz der Branche doppelt so stark zugelegt. «Genau kennen wir die Gründe dafür auch nicht.

Vermutlich hängt es auch mit dem zunehmenden Angebot an Bioprodukten in Supermärkten und bei Discountern zusammen», schätzt Röder.

2016 haben die Bundesbürger nach BNN-Angaben rund neun Milliarden Euro für Naturkost und Naturwaren ausgegeben. Zwei Drittel davon wandern in die Kassen des konventionellen Lebensmittelhandels, der Discounter oder der Drogeriemärkte. Diese haben sich häufig mit eigenen Bio-Abteilungen auf die wachsende Kundennachfrage nach Naturkost eingestellt.

Viele Kunden schätzten das regionale Angebot und das konsequente Bio-Sortiment der Naturkostläden, sagte Verbandschefin Röder. Eine Rolle spielt nach ihrer Einschätzung auch der Einsatz des Naturkostfachhandels etwa für das Tierwohl und eine Verbesserung von Bioprodukten, wie petrochemie-freie Reinigungsmittel. Das sei ebenfalls vielen Kunden wichtig. «Unser Anliegen muss sein, solche Themen künftig besser zu verkaufen.»

Bei der Entscheidung der Verbraucher für Bioprodukte hofft der Verband nun auf mehr staatliche Unterstützung. So sollte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Bioprodukte von derzeit 19 auf 7 Prozent, in bestimmten Fällen sogar auf nur 3 Prozent zu senken, fordert der Verband vor der Naturkostmesse Biofach, die vom 15. bis 18. Februar in Nürnberg stattfindet. Schließlich trügen Käufer von Biowaren zur Erhaltung der Lebensgrundlagen bei. (dpa)

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