Umsätze mit Bio-Produkten wachsen weiter kräftig

10.02.2017 - Deutschland

Bio-Lebensmittel sind in Deutschland weiter gefragt. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz mit Öko-Essen und -Getränken um 9,9 Prozent auf knapp 9,5 Milliarden Euro. "Die Nachfrage wuchs 2016 ähnlich stark weiter wie in den Vorjahren. Und das Potenzial am Bio-Markt ist längst noch nicht ausgeschöpft", teilte der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) am Donnerstag in Nürnberg mit. Dort beginnt am nächsten Mittwoch (15. Februar) die Biofach - die Weltleitmesse für Naturkost. Mit einem Plus von 14,6 Prozent überdurchschnittlich wuchs der Umsatz mit Bio-Produkten in Supermärkten und Drogerien.

Nach Schätzung des Bundesagrarministeriums lag 2016 der Bio-Anteil an der privaten Nachfrage bei 5,0 bis 5,1 Prozent. Auch hier gab es damit erneut ein - wenn auch leichtes - Plus. "Wir haben einen gut wachsenden Markt in Deutschland", sagte Clemens Neumann, Abteilungsleiter im Ministerium. "Was uns etwas mit Sorge begleitet ist, dass die Produktion der Nachfrage etwas hinterher hinkt." Viele Bio-Produkte müssen daher noch immer aus dem Ausland importiert werden.

In Deutschland wuchs die ökologisch bewirtschaftete Fläche nach Schätzung des BÖLW im vergangenen Jahr um fast neun Prozent auf knapp 1,2 Millionen Hektar. Das entspricht rund sieben Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Ziel der Bundesregierung ist, diesen Anteil auf 20 Prozent zu erhöhen. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) will zu Beginn der Biofach seine Zukunftsstrategie für die Bio-Landwirtschaft erläutern.

Im vergangenen Jahr stellten nach BÖLW-Angaben etwa fünf Bauern pro Tag auf Bio um. Fast jeder zehnte Landwirtschaftsbetrieb in Deutschland wirtschafte damit inzwischen nach Bio-Richtlinien. Die Zahl der Öko-Betriebe stieg 2016 um 8,6 Prozent auf rund 26 900 Höfe.

Auch bei Naturkosmetik gab es ein Umsatzplus von 4,5 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Der Marktanteil liegt hier bei etwa 8,5 Prozent. Bei sogenannter naturnaher Kosmetik stiegen die Erlöse sogar um knapp acht Prozent. Bei diesen Produkten wird weitgehend auf Chemie verzichtet, sie entsprechen aber nicht komplett den Standards für Naturkosmetik-Siegel. Bei normaler Kosmetik rechnet der Branchenverband nur mit einem ein Wachstum von 1,7 Prozent.

"Skandale wie Mikroplastik im Meer, der Klimawandel und der Wunsch nach ethisch und ökologisch korrekten Produkten heizen die Nachfrage (nach Naturkosmetik und naturnaher Kosmetik) an", sagte Branchenexpertin Elfriede Dambacher. "Die Leute wollen wissen, was sie essen und was sie auf die Haut bringen." Vor allem junge Leute kauften inzwischen natürliche Kosmetik, an die sie hohe Ansprüche stellten. "Früher waren die Käufer eher sogenannte Ökos. Denen war egal, was aus der Tube kommt - man wollte die Welt retten."

Zur Biofach sowie zur Naturkosmetik-Messe Vivaness werden vom 15. bis 18. Februar rund 2800 Aussteller und etwa 48 000 Besucher erwartet./cat/DP/zb (dpa)

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