Wirtschaftlicher Ausblick in Zeiten des Populismus - Prof. Marcel Fratzscher bei der BARTH Hopfen-Akademie

24.02.2017 - Deutschland

Unter dem Namen BARTH Hopfen-Akademie bietet die BARTH-HAAS GROUP ihren Pflanzern eine beispiellose Seminarreihe. Was in vielen anderen Branchen als Angebot für Kunden bereits üblich ist, sendet BARTH-HAAS ganz bewusst auch in Richtung der Lieferanten. „Deren Kompetenz entscheidet maßgeblich über die Qualität, der von uns gehandelten Waren, darum investieren wir gerne und intensiv in die Information und Weiterbildung der Pflanzer, sowie in den intensiven Austausch mit ihnen.“, so der Einkaufsleiter Peter Hintermeier. Zu den sechs Themenbereichen Rechtliches, Ökonomie, Nachhaltigkeit, Hopfenprodukte, Sorten- & Züchtung sowie Hopfenproduktion werden den Pflanzern jährlich zahlreiche Seminare, Workshops und Vorträge angeboten.

Joh. Barth & Sohn

v. l. n. r.: Stephan J. Barth, Geschäftsführender Gesellschafter Joh. Barth & Sohn, Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Peter Hintermeier, Einkaufsleiter Joh. Barth & Sohn

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Viele interessierte Hopfenpflanzer wollten sich den hochkarätigen Vortrag nicht entgehen lassen und füllten den Saal des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach.

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In der letzten Veranstaltung der BARTH Hopfen-Akademie konnte den Pflanzern mit dem hochkarätigen Referenten Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. etwas ganz Besonderes präsentiert werden. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie und Finanzen an der Humboldt-Universität Berlin gab im vollbesetzten Saal des Deutschen Hopfenmuseums einen „wirtschaftlichen Ausblick in Zeiten des Populismus“. Nach dem beschlossenen Brexit, nach den ersten Wochen der Amtszeit des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump und vor den Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland ist das Thema mehr als aktuell.

Gleich zu Beginn zog Fratzscher eine Parallele zwischen den USA und Deutschland. Die Ungleichheit in der Verteilung des privaten Netto-Vermögens sei in beiden Staaten ähnlich und führe zu gesellschaftlichen und sozialen Konflikten.  Er benannte auch die „Sündenböcke“, welche in der öffentlichen Meinung oft für die Ursachen gehalten werden: Globalisierung, Offenheit der Gesellschaft und Machtkonzentration. Laut Fratzscher seien es aber vielmehr der gescheiterte Gesellschaftsvertrag, der technologische Wandel und die Institutionen, welche tatsächlich dazu führen, dass sich die Schere immer weiter öffnet.

Im Anschluss widmete sich der Vortrag den drei Politikrisiken Populismus, Protektionismus und Paralyse. Zwar ist es der Populismus, der aktuell auf Grund von medialen Negativbeispielen am stärksten diskutiert und gefürchtet wird, doch Fratzscher betonte, dass es die Paralyse sei, von der die größte Gefahr für Gesellschaft und Wirtschaft ausgehe. Zur Paralyse gehören die Angst vor Veränderungen, die Unfähigkeit zur Anpassung und dadurch letztlich auch der Kontrollverlust. Fratzscher gab auch ganz konkret an, mit welchen Mitteln gegen eine Paralyse gearbeitet werden solle. Zu diesen zählen politische und strukturelle Reformen - insbesondere auch in den EU Institutionen - sowie fiskalpolitische Maßnahmen.

Die welt- und europapolitische Lage sei zwar derzeit turbulent, dennoch zeigte sich Fratzscher grundsätzlich optimistisch. Solange nicht der Worst Case eintrete und Frankreich oder ein anderes großes Euro-Land aus der Währung austrete, stünde einer weiterhin positiven Entwicklung nichts im Wege. Bedingung dafür seien aber natürlich die angesprochenen Maßnahmen der Politik.

Dass die BARTH Hopfen-Akademie mit dem Referenten und dem Vortragsthema bei den Pflanzern offensichtlich einen Nerv getroffen hat, bewiesen die vielen Fragen aus dem Publikum und die angeregte Diskussion im Nachgang. Die Thematik wurde von den Pflanzern nochmals von allen Seiten beleuchtet und Rückschlüsse auf die eigenen Betriebe gezogen. Insgesamt war die Veranstaltung damit ein wertvoller Beitrag für die Hopfenpflanzer und ein weiterer Schritt in der Erfolgsgeschichte der BARTH Hopfen-Akademie.

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